Evangelische Kirchengemeinde Igersheim
Gott ist Liebe. 1. Johannes 4,16

Für das Stöbern auf unseren Seiten ein kleiner, hilfreicher Hinweis: 

Die Seiten sind so aufgebaut, dass Sie den chronologischen Verlauf sehen,

wenn Sie nach unten scrollen.


Ein Morgenkalender mit Impulsen 

zu alten und neuen Gesangbuchliedern.

Eine tägliche Andacht in diesen krisenreichen Zeiten - 

ein Wort zum Tag,

das uns den Kopf und das Herz erheben soll,

damit wir eine lebendige Hoffnung entwickeln:

Aufrecht gehen,

Mut haben,

getragen werden


Wenn Sie wollen, 

können Sie hier eine thematische Predigt

zum Thema "Morgen" als Video-Predigt anschauen.

Pfarrer Uwe Krauß hat diese Predigt

am Sonntag Jubilate, 3. Mai 2020 gehalten.

https://youtu.be/HcQ6dZUel4Q


alle Texte:                       

Uwe Krauß

Bilder / Zeichnungen / Bibeltexte: 

Igersheimer Bibel


Fotos:  

siehe Namen              

wenn kein Name unter dem Foto steht, 

ist das Bild von Uwe Krauß aufgenommen


1. Juni

„…mit der güldnen Welle des Lichts nimmst du das Ungemach …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 665: Gelobt sei deine Treu

 

Gold

sagen die Experten

wäre gerade 

in Zeiten der Krise

die beste Anlage


unvergänglich

stabil

lukrativ

 

die güldne Welle des Lichts

am Morgen

sagen die Gläubigen

wäre gerade 

in Zeiten der Krise


beim Start

in den neuen Tag


die beste Medizin

gegen Angst

und Zweifel

 

Silber und Gold 

habe ich nicht

was ich aber habe

das gebe ich dir:


Im Namen 

Jesu Christi von Nazareth

steh auf

und 

geh umher!

          Foto: Igersheimer Bibel       


die 

güldne Welle des Lichts

kündet 

am Morgen 

 die 

Schöpfermacht Gottes

  

glänzende 

Aussichten


es 

bleiben 


Glaube 

Hoffnung 

Liebe


diese

drei


aber 

die

 Liebe 

ist 

die 

Größte 

unter 

ihnen


Gold 

vergeht

Liebe 

nicht


„…mit der güldnen Welle des Lichts nimmst du das Ungemach …“


31. Mai

„…und auf deinen Reichtum bauen …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 664: Früh am Morgen Jesus gehet

   Foto: Igersheimer Bibel


 ER 

war 

arm  


kam 

aus einfachen Verhältnissen

aus der 

Provinz

 

ER 

ist 

reich


kommt 

aus göttlichen Sphären

aus der 

Ewigkeit

 

wir 

sind 

arm


kommen

an unsere 

Grenzen


trotz 

all der Dinge


die wir

und

die uns


 besitzen

  

wir sind 

reich 

beschenkt


nie vergessene

Kinder 

des Höchsten


trotz unserer 

leeren Hände

mit denen wir

die Welt

an unserem 

ersten Tag

begrüßen


und


am letzten Tag

verabschieden

 

jede Nacht

üben 

wir uns ein


in diesen 

letzten Gruß


lassen los

legen 

alles 

aus den Händen

 

jeden Morgen

üben 

wir uns ein


in diesen 

ewigen Anfang


bekommen 

überreich

das Herz gefüllt

mit Licht

 

so sind wir

SEINE 

Brüder und Schwestern

arm 

und 

reich 

zugleich

 

hineingeworfen

in die Welt

 

auf ewig

aufgehoben

im 

Reich Gottes

 

„…und auf deinen Reichtum bauen …“ 


30. Mai

„…mit Freuden will ich leben“

aus: Evangelisches Gesangbuch 663: Mit Freuden will ich singen

Foto: Igersheimer Bibel


es soll

kein 

Trauerspiel 

sein

dein Leben

 

es soll

keine 

Trauermiene 

sein

dein Alltagsblick

 

niemand 

sagt

dass du immer 

lächelnd

durch die Gegend 

laufen sollst

 

niemand 

verlangt 

von dir

dass du stets 

gut gelaunt

auf alles 

eine Antwort 

weißt

 

ganz 

im 

Gegenteil

 

sei 

ehrlich

zu dir 

zu den andern

 

sei 

authentisch


kämpfe

dass es 

für dich

und 

für die

die dir 

begegnen

 

immer 

einen 

Grund 

mehr

zur 

Freude

als zur 

Klage 

gibt

 

sei du der Grund


gerne auch

mit 

Tränen in den Augen

mit 

Verzweiflung im Blick

mit 

ehrlichem Leid

 

wenn sich dann 

dennoch


in 

dir


durch 

dich


Freude 

ausbreitet

 

teilst 

du nur aus

was du zuvor 

empfangen

in deinem 

Unglück

 

von dem

der dich 

zum Glück 

nicht lässt

im finstern Tal


sondern 


stellt

deine Füße 

auf weiten Raum

 

sing IHM 

dein Lied

mit 

Freuden

 

„…mit Freuden will ich leben“ 



29. Mai

„…Niedergang …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 456: Vom Aufgang der Sonne

 

warum 

sollte

man


Angst


vor 

dem

Niedergang 

haben

      

wenn 

man

weiß

 

dass

 

der Aufgang

 

nur


eineNachtlang


weit


entfernt

 „…Niedergang …“


28. Mai

„…Frühlied der Amsel / Schöpferlob klingt …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 455: Morgenlicht leuchtet


der Glaube

ist der Vogel

der singt

wenn die Nacht

noch dunkel ist

 

sich also

nicht 

abhalten lassen

zu singen


Vögel

die morgens 

singen

holt nicht unbedingt

abends 

die Katz

 

ganz im Gegenteil

 

morgens 

zu singen

gegen all das

was uns 

niederdrücken will


hat etwas

Selbstbewusstes

 

gegen all den Unbill

zeigen wir

mit unserem Gesang:


es gibt uns noch

so leicht

kann uns 

nichts 

erschüttern

 

die Lerche zum Beispiel

steht über dem Feld

in der Luft

sie lässt ihre Stimme

laut ertönen

 

solange sie singt

greift sie 

kein Greifvogel an


obwohl 


er 

um ein Mehrfaches 

schneller

in den Lüften 

unterwegs


weiß er

dass eine 

singende 

Lerche

keine leichte Beute

ist

  

schaut euch 

die Vögel 

unter dem Himmel an


hört 

ihnen zu


lernt

von ihnen

 

wie man selbst

in schier auswegloser Lage

singen kann

 

vom 

Leben


von 

Weite


vom 

Glück


 fangt 

den Morgen 

deshalb

an

mit 

einem 

Lied


damit 

man 

euch 

nicht 

fangen

kann

„…Frühlied der Amsel / Schöpferlob klingt …“


27. Mai

„…Gottes Macht schützt was er schuf …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 454: Auf und macht die Herzen weit

  Foto: Igersheimer Bibel


manche 

reden

wenn sie von 

Gott 

reden


von 

Strafe 

Zerstörung

Zorn

 

manche

reden

wenn sie von 

Gott 

reden


nicht 

von 

Gott

 

sie reden 

von 


ihren 

Vergeltungsträumen


ihren 

Rachegelüsten


ihren 

Versagensängsten


sie träumen 

von 

dem Tag

an dem 

wie sie sagen

die Sache 

mal 

zurechtgerückt 

wird

 

manche

 haben kein Problem 

damit


sich 

mit Wonne 

vorzustellen


wie am 

Tag des Gerichts


die vermeintlich 

gottlose Welt

zusammen 

mit den 

gottlosen Gesellen

in den 

Abgrund fährt

 

manche merken nicht

wie 

lieblos 

sich das anhört


und 

wohl auch 

bei näherem 

Nachdenken


wie 

gottlos

 

haben sie denn nie 

gelesen

dass Jesus sagt:

 

zu den 

Sündern 

bin ich gerufen

nicht 

zu den Gerechten


die Gesunden brauchen 

keinen Arzt

sondern 

die Kranken


es wird mehr Freude sein im Himmel

über einen 

Sünder 

der umkehrt

als über 

99 Gerechte

die der Umkehr 

nicht bedürfen

 

ja 

sagen sie

aber umkehren 

müssen die Sünder

sonst gäbe es 

keine Rettung

 

das stimmt 


aber 

es stimmt 

für alle


auch für die 

die 

meinen 

Gott 

und 

seine Liebe 

zu besitzen


weil sie sich 

vermeintlich 

für ihn 

entschieden 

hätten

 

dabei entscheidet sich

 

Gott 

für uns


für jeden 

einzelnen


jeder 

ist ein 

Geschöpf Gottes


sein 

nie vergessenes Kind



Gottes Macht 

kann deshalb 

sehr wohl

hoffnungslos erscheinende Fälle 

freilieben


am Ende sogar 

die 

die meinen 

ihn zu kennen


„…Gottes Macht schützt was er schuf …“



26. Mai

„…legt ab des Herzens Härtigkeit…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 453: Schon bricht des Tages Glanz hervor

 Foto: Igersheimer Bibel


ein 

herzlicher 

Mensch


ist 

weich


hart 

ist er nur

wenn 

überhaupt

gegen 

sich selbst

 

mit 

dem 

Ziel

seine Hartherzigkeit

zu überwinden

 

ein 

herzlicher 

Mensch


ist 

sanft


streng 

ist er nur

wenn 

überhaupt

gegen 

sich selbst

 

mit 

dem 

Ziel

seine Rechthaberei

im Zaum

zu halten

 

ein 

herzlicher 

Mensch


denkt 

vom anderen 

gut


ins Gericht

geht 

er nur

wenn 

überhaupt

mit 

sich selbst

 

mit 

dem 

Ziel

seine Masken

abzulegen

 

wenn du also 

herzlich

sein willst


bedeutet 

das

harte Arbeit


an 

dir 

selbst


und


ein weites Herz

für den anderen

mitzubringen

ohne 

Vorbedingungen

zu stellen

 

kein Wunder

dass es 

so wenig

herzliche Menschen 

gibt

 

wir brauchen

dringend  

so viel 

mehr 

Herzlichkeit


für all die

die schon 

am Morgen

nicht wissen

wer 

sie 

liebt

 „…legt ab des Herzens Härtigkeit…“


25. Mai

„…da schweigen Angst und Klage…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 452: Er weckt mich alle Morgen

 

sie haben oft geredet

manchmal ununterbrochen

Angst

Klage

Ausweglosigkeit

in dunkler Zeit

 

Naziterror -

verheiratet mit einer Jüdin zu sein

kostete 

Jochen Klepper 

Ansehen

war gefährlich

 

er wurde gedrängt

zur möglichen Scheidung

er sollte seine Frau und seine jüngere Tochter

allein in den Untergang gehen lassen

seine ältere Tochter 

konnte sich in Schweden 

in Sicherheit bringen

 

er sagte: 

NEIN

 

er dichtete 

trotz Berufsverbot

wunderbare Lieder

in denen wenigstens 


einen 

Atemzug 

lang


Angst und Klage 

schweigen 

müssen


                                                                                                                                am Ende

ging er mit Frau und jüngerer Tochter 

in den Freitod


in seinem letzten Tagebucheintrag

notiert er handschriftlich 

am Todestag:

 

Nachmittags die Verhandlung auf dem Sicherheitsdienst.

Wir sterben nun 

– ach, auch das steht bei Gott –

Wir gehen heute Nacht 

gemeinsam in den Tod.

Über uns steht in den letzten Stunden 

das Bild des Segnenden Christus,

der um uns ringt. 

In dessen Anblick endet unser Leben.

 

Die Lieder derer 

die ihn in den Tod getrieben

sind zum Glück 

verstummt

 

Seine Lieder 

klingen um den Erdkreis –


Die Nacht ist vorgedrungen

Der du die Zeit in Händen hast

Der Tag ist seiner Höhe nah

Er weckt mich alle Morgen

 

schweigen müssen

Angst und Klage


wenn 

seine Worte

besingen

das Leben


dem selbst 

Hass 

Neid 

Tod

nichts 

anhaben können


der Segnende Christus 

hält 

die Hand 

über uns

Immer

„…da schweigen Angst und Klage…“


24. Mai

„…nimm meines Lebens gnädig wahr…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 451: Mein erst Gefühl sei Preis und Dank

 

Ist das nicht unsre Sehnsucht am Beginn

dass einer uns mit seinem Segen

uns das Glück wird in die Wiege legen

dazu den Mut und ganz viel Sinn

 

Wir gehen los und ER geht mit

wagen viel aufrechter Gang

erobern Räume / der Freiheit Klang

gibt ER als gute Gabe mit

 

wir werden älter / langer Atem ist gefragt

suchen Wege stolpern fallen

stehen auf so geht es allen

plötzlich grau und alt betagt

 

schau´n wir auf Tage Jahr um Jahr

die wir gelebt geliebt gelitten

ach wie ist die Zeit entglitten

Leben - grausam schön und sonderbar

 

Ist das nicht unsre Sehnsucht auch am Ende

dass einer uns mit seinem Segen

wenn wir uns zur Ruhe legen

nimmt uns ganz sacht in seine Hände

 

was braucht es mehr so seh ich klar

auf guten und auf schweren Wegen

dass ER mich hält mit seinem Segen

ich bitt: nimm meines Lebens gnädig wahr


„…nimm meines Lebens gnädig wahr…“ 


23. Mai

„…führ uns durch das Tränenfeld …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 450: Morgenglanz der Ewigkeit

 

der salzige Geschmack

wenn du spürst

dass dich noch etwas anrührt

 

wie arm ist 

der

der nicht weinen kann

 

manchmal geht es

durch das 

Tal der Tränen

über 

ein Tränenfeld

 

den Himmel verschwommen im Blick

den Schmerz

die Liebe

gelebt

nicht gelebt

 

Tränen machen dich 

verletzlich

menschlich

keiner ist aus Stein

 

du wirst nur klar sehen

wenn du die Tränen 

die geweint werden wollen

weinst


Die mit Tränen säen

werden mit Freuden ernten

 

wenn es zum Weinen ist

dann weine

schäm dich deiner Tränen nicht

 

Gott führt dich

durch 

das Tränenfeld

 

aber 

es muss

gegangen sein


damit 


du aufrecht stehst

mit Tränen in den Augen

und Zuversicht im Herzen


damit

du

Gott 

deinen Dank singen kannst

mit den uralten Worten derer

die vor dir 

geweint


Leih dir ihre Worte

 

Du hast meine Klage in einen Tanz verwandelt

mein Trauergewand hast du geöffnet

mich mit Freude umgürtet

Damit Schönheit Dich besinge

und nicht schweige

 

Fürchte dich nicht

sei verletzlich


damit 

dir

am Morgen

Gott 

ein Lachen 

schenken 

kann

wenn das Salz

auf deinen Lippen 

getrocknet

„…führ uns durch das Tränenfeld …“


22. Mai

„…güldne …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 449: Die güldne Sonne

 

Gold

sagen die Experten

sei eine sichere Anlage

in Zeichen unsicherer Börsenlage



Paul Gerhardt

wusste nichts vom DAX

er legte kein Geld an

der 30-jährige Krieg

nahm ihm Frau 

und fast alle Kinder

 

als er Pfarrer war

wüteten 

Pest und Cholera


die Aktien standen 

privat

und 

öffentlich 

sehr schlecht



vielleicht sah er

an einem Morgen

mit Tränen in den Augen

nach durchwachter Nacht 

voller Sorgen

die güldne Sonne 

am Horizont erscheinen

 

mit ihr ging auf 

in seinem Herzen

trotz alledem

das Licht 

die Hoffnung


so dichtete er sich

aus dem Schmerz 

in den Morgen 

in den Tag

 

Mein Haupt und Glieder die lagen darnieder

aber nun steh ich bin munter und fröhlich

schaue den Himmel mit meinem Gesicht

 

er hatte 

kein Gold 

wenig Geld

viele Sorgen

 

aber erleuchtet 

von der güldnen Sonne

hatte er alles 

was er für den Tag brauchte:


Glaube 

Hoffnung 

Liebe

 

darüber hinaus

stellte er sich 

mutig 

der menschlichen Vergänglichkeit


wohl wissend 

dass Gott ihn tragen wird

wenn es 

hart auf hart kommt

wenn 

sich zeigt 

was wirklich trägt

 

das ließ 

seine Aktien

ins 

Unendliche 

steigen

 

Alles vergehet / Gott aber stehet

Kreuz und Elende das nimmt ein Ende

nach Meeresbrausen und Windessausen 

leuchtet der Sonnen gewünschtes Gesicht

Freude die Fülle und selige Stille

wird mich erwarten im himmlischen Garten

dahin sind meine Gedanken gericht`

„…güldne …“


21. Mai

„…alle …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 448: Lobet den Herren alle die ihn ehren (Kanon)

 

ich werde

nie verstehen

warum

manche 

die an Gott glauben

sich nicht 

mitfreuen können

dass Gottes Liebe


für alle 


gilt

 

ich werde

dennoch

nie aufhören

dafür einzustehen

dass es

Hoffnung 

gibt


für alle

 

denn 


auf der ersten Seite

der Bibel

leuchtet 

ohne Einschränkung

Licht auf

Gottes erstes Wort

 

auf der letzten Seite

leuchtet auf

rein wie am Anfang

Gottes 

letztes Wort 



deshalb


freut euch mit

alle

die ihr an Gott glaubt


oder 

an ihm verzweifelt


oder 

beides


  freut euch mit

alle


die 

ihr lebt


oder 


es zumindest 

versucht


freut euch mit

alle


die ihr 

von 

Tod 

und 

Vergänglichkeit

umgeben


und 

die ihr doch

die tiefe Sehnsucht

im Herzen 

eingepflanzt


dass 

am Ende 

im Namen Gottes


das 

Leben 

siegt


für alle


„…alle …“


20. Mai

„…dass unsre Sinnen wir noch brauchen können …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 447: Lobet den Herren alle die ihn ehren

 

sich 

                      besinnen                      


seine 

fünf Sinne


beieinander 

haben

 

Gottes Güte 

schmecken


 Leben

zerbrechlich 

ertasten


Duft der Rose 

inhalieren


Ruf der Nachtigall 

hören


über den Horizont 

sehen

  

bei Sinnen sein

Sinn 

spüren


ein Gespür haben

für das moralische Gesetz

in mir

den gestirnten Himmel

über mir

  

mit dem

sechsten Sinn

der Intuition

Zeit 

und 

Raum 

geben


über 

die bekannten Dimensionen 

hinaus


davon 

ausgehen


dass da mehr ist

als unsere Sinne

begreifen können

 

mit dem

siebten Sinn

wahr nehmen

dass uns

obwohl wir ihn 

nicht sehen können  

EINER 

ansieht

 

mit barmherzigem Blick

gnädig 

voller Liebe

 

mit wachen Sinnen

formen am Morgen

Herz und Mund

ein Loblied 

auf IHN

 

der unser Leben

das er uns gegeben

in dieser Nacht so väterlich bedecket

und aus dem Schlaf

uns fröhlich

auferwecket:

Lobet

den

Herren

 „…dass unsre Sinnen wir noch brauchen können …“


19. Mai

„…dein Wort das ist geschehen/ ich kann das Licht noch sehen …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 446: Wach auf mein Herz und singe


Foto: Igersheimer Bibel 


Gott spricht:


Es werde 


Licht


und 


es ward 


Licht

 

wenn er spricht

geschieht 

was er 

spricht

 

wenn 

wir 

sprechen

geschieht oft genug 

nichts


so viel 

leere 

Worte


wir wohnen nicht 

in den Worten


sie verlassen uns

selbst wenn sie 

geschrien werden

ohne 

Kraft

 

sein Wort geschieht

wenn er 

spricht 


entsteht 

Leben


wird 

Schöpfung


Morgen 

um 

Morgen

 

sein Wort 

trägt 

hinaus ins Weite


sein Wort 

verspricht 

Leben

uns Vergänglichen

 

Himmel und Erde

werden vergehen

seine Worte 

werden 

nicht vergehen

 

sie

 rufen 

neu 

ins Leben


Augenblick 

um 

Augenblick


sagen 

seine 

Worte


von unserem 

ersten Atemzug: 

JA


bis 

zu unserem letzten: 

JA

 

er spricht

Leben 

ereignet sich


immer 

wieder

neu 

unaufhaltsam

 

wir 

erkennen

mehr und mehr


das Licht


wenn 

sein Wort 

geschieht

 

ein Einüben 

ist unser Leben


ins 

grenzenlose Vertrauen

auf 

sein 

Wort


mehr 

halten wir 

nicht 

in Händen


wenn 

wir 

kommen


wenn 

wir 

gehen


außer 


seinem Wort


das 

genügt


um 

zu sein

für 

immer

Jetzt

 „…dein Wort das ist geschehen/ ich kann das Licht noch sehen …“


18. Mai

„…deinen Engel zu mir sende …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 445: Gott des Himmels und der Erden


Foto: Igersheimer Bibel 


manchmal braucht man einen Boten

einen der von Frieden singt

der die Frohe Botschaft bringt

dass ER erstanden von den Toten

 

Gute Nachricht für die Seele

Balsam für geschlag´ne Wunden

von der Liebe neu gefunden

ein Gespür für das Gefehle

 

mit dem Wir in die Irr gegangen

verstrickt in Furcht und Angst vor Morgen

gebeugt von Zweifel  andren Sorgen

Flügel in dem Netz gefangen

 

ein Engel kommt und stärkt den Glauben

befreit das Herz zur Hoffnung hin

schenkt morgenlang den Neubeginn

nichts kann die Zuversicht uns rauben

 

Komm atme auf beweg die Schwingen

steh aufrecht fühle dich befreit

das ist dein Leben deine Zeit

es soll der Tag dir neu gelingen

 

weil ER lebt kannst du auch leben

klarer Kopf aufrechter Gang

ihm vertrau´n ein Leben lang

er wird dir seinen Segen geben

 

in seine Welt heißt er dich gehen

damit du dann als Engelskünder

Hoffnung bringst für arme Sünder

damit sie wieder Himmel sehen

 

manchmal braucht man einen Boten

einen der von Frieden singt

der die Frohe Botschaft bringt

dass ER erstanden von den Toten

 „…deinen Engel zu mir sende …“



17. Mai

„…wird schärfen die Sinnen / zu meinem Beginnen …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 444: Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne

Foto: Igersheimer Bibel 


wachsam 

sein


genau 

hinschauen


sich 

informieren

 

wichtiger 

denn 

je

 

da nun 

jeder 

alles 

schreiben kann


jede 

alles 

behaupten


und 


man

 für alles 

einen Beleg

und 

einen Gegenbeleg 

findet

 

heißt der Maßstab

der Wahrheit:

 

wird jemand 

abgewertet

ausgebuht

in Abwesenheit

fertig gemacht

dann 

ist es

vom Ansatz her 

falsch

 

entsteht der Eindruck

dass jemand

nur sein eigenes Süppchen kocht

und

 bei komplexester Materie

viel zu einfache Antworten hat

die zudem

die Schwächsten der Schwachen 

nicht schützen

dann ist es

vom Fundament her 

fragwürdig

 

spielt sich jemand auf

als Hüter der Wahrheit

Bewahrer der Freiheit

aber 

seine Worte 

und 

Gesten

sind 

unwahr

machen 

unfrei

weil sie 

hetzen 

und 

spalten

dann trägt es

zur Lösung des Problems

nichts 

bei

 

deshalb gilt für alle –

auch für die

die meinen 

sie seien 

die einzigen 

Wahrhaftigen:

 

wachsam 

sein


genau 

hinschauen


sich 

informieren

 

ein guter Morgen 

wird nur werden

wenn wir 

mit 

wachen Sinnen


miteinander 


immer 

neu 

beginnen


an Lösungen 

zu arbeiten

die 

offen 

sind


„…wird schärfen die Sinnen / zu meinem Beginnen …“



16. Mai

„…aus meines Herzens Grunde …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 443: Aus meines Herzens Grunde

 Foto: Igersheimer Bibel 


tief 

in dir 

ist 

ein heiliger Raum

zu finden

zu dem 

niemand 

Zutritt hat

es sei denn

du 

gewährst es 

ihm

 

tief in dir

in deines 

Herzens Grunde

liegt 

klar wie ein See

deine 

Sehnsucht

 

lass nicht zu

dass der reine Quell

trübe wird

 

lass nicht zu

dass 

negative Gedanken

in deinem heiligen Raum

ein 

und 

aus 

gehen

 

dein 

Auge

die 

Quelle

dein 

Blick

soll 

klar 

sein

ungetrübt

blau wie Himmel

 

lass 

fallen 

in den Raum


Licht

Liebe

Wahrhaftigkeit

 

bleibe 

treu

dir selbst 


an jedem neuen Tag

singe Gott

das 

Lob

den 

Dank

in den Morgen

 

steh 

aufrecht


verbiege 

dich 

nicht

 

lass 

aus deines Herzens 

Grunde


die 

Liebe 

fließen


mit der du dir 

zuvor

hast

dein 

Innerstes

füllen lassen


von dem

der 

die Liebe 

ist

 

Nimm Kontakt 

mit 

ihm 

auf


spreche 

mit 

ihm


schweige 

mit 

ihm


lass 

ihn 

in dein Leben


bete 

atme 

bete


Herzschlag 

um 

Herzschlag

„…aus meines Herzens Grunde …“



15. Mai

„…und führ uns in deins Vaters Haus“

aus: Evangelisches Gesangbuch 442: Steh auf ihr lieben Kinderlein


wer von uns 

Heutigen

denkt schon 

am Morgen

an das 

Sterben

 

früher 

war das anders

da war 

an jedem Tag

der Tod 

noch nah

 

war 

jede Nacht

die überstanden

ein 

kleiner Sieg

über 

die 

Vergänglichkeit

 

Aufstehen

am 


Morgen

Vorwegnahme

der 

Auferstehung

 

jeder Morgen

spiegelte

ein wenig

vom 

Morgenglanz

der 

Ewigkeit

 

wer 

um den Tod 

weiß

kann das Leben

 schätzen

 

wer 


den Tod 

verdrängen muss

spürt kaum

die Gnade 

des geschenkten 

Augenblicks

 

wer nicht 

um des Vaters Haus 

weiß

irrt 

in der Kälte des Seins

heimatlos 

umher

 

wer 

um die Gnade

eines neuen Morgens 

weiß

springt 

fröhlicher 

in den Tag


weil jeder Tag 

Geschenk 

bedeutet

und 

Glück

überhaupt 

zu sein

und 

nicht 

ein Nichts

 

wer von uns 

Heutigen

denkt schon 

am Morgen

an das 

Sterben

 

memento mori

 

wäre 

gut

wenn wir

umdenken

lernen

damit 

wir leben 

lernen

ohne 

Angst

„…und führ uns in deins Vaters Haus…“



14. Mai

„…selig…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 441: Du höchstes Licht, du ewger Schein

 Foto: Igersheimer Bibel 


hast du 

schon einmal 

überlegt

wann du

das letzte Mal


selig 

gewesen

 

so ganz arg

von 

Glück erfüllt

dass es 

gekribbelt hat

vor 

Freude

 

gewöhn es dir 

nicht ab


hörst du


verlerne nicht

die Sehnsucht

nach 


der Seligkeit

 

verliere 

nicht

den Himmel 

aus dem Blick

 

hast du nicht 

früher gesagt


ich bin 

glücklich

bis zum Himmel

und 

darüber hinaus

 

selig sind die

ganz arg glücklich

sind 

die

die …

 

so hat ER

seine große Vision 

begonnen


und 


den Zuhörenden

weitaus mehr gegeben

als nur 

Brot und Spiele

 

auf einem Hügel

über 

dem See Genezareth 

stehend


hat ER 

den Gebeugten

den Blick 

erhoben


denen 

die am Boden 

zerstört

auf die Füße 

geholfen


denen

die das Glück 

aus den Augen verloren

zugesagt:

 

Selig 

seid 

ihr


verzweifelt 

nicht 

wenn ihr Leid 

tragt


seid 

barmherzig


stiftet 

Frieden


seid 

reinen Herzens


hungert 

und 

dürstet 

nach der Gerechtigkeit


lasst euch 

nicht 

nehmen

euren 

Traum

von 

einer besseren Welt

in der sich 

alle 

glücken


Selig 

seid

 ihr

„…selig…“


13. Mai

„…lass uns an Gnad kein Mangel han…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 440: All Morgen ist ganz frisch und neu

 

 rein 

äußerlich 

mangelt 

es uns

an fast 

nichts


Dinge 

füllen unser Leben 

mehr 

als genug

 

horchen wir aber 

nach innen

fehlt 

uns oft genug 


Anerkennung

Liebe

Selbstbewusstsein

 

bei nach genauerem 

Nachspüren

mangelt es uns an 


Zeit

Mut

Kraft

 

mit 

noch größerer Ehrlichkeit

stellen wir fest

wie wenig 

wir haben an 


Herzlichkeit

Zuversicht

Dankbarkeit


uns 

und 

anderen 

gegenüber

 

wenn es 

hart auf hart 

kommt

tragen uns 

die Äußerlichkeiten

erschreckend wenig


obwohl 


wir zuvor

soviel 

Zeit und Anstrengung

in sie 

investiert haben –


es kommt 

nicht viel 

zurück

 

wenn es 

hart auf hart 

kommt

wenn 

die Fassaden

 bröckeln

und 

nur zählt 

was wirklich trägt


spüren 

wir 


unsere 

Armut


unsere 

unbewohnte 

Seele

 

wie gut 

dann 

ein Gebet tut –


mit leeren Händen

ohne Verweis 

auf unseren 

Besitz

unsere 

Verdienste


einfach 

sagen können:


Gott 

ich kann 

nicht mehr


Halte mich


fülle mich 

mit deinem 

Frieden

 

und 

ER 

ohne Vorwurf


nimmt uns 

in den Arm


verlorener Sohn

gefundene Tochter

 

stellt 

unsere Füße 

auf weiten Raum


beantwortet 

unseren 

Mangel

mit seiner 

Gnade


füllt 

unsere Herzen 

und Sinne

 mit Liebe


schenkt 

einen Neuanfang


all Morgen 

ist ganz 

frisch 

und 

neu

„…lass uns an Gnad kein Mangel han…“


12. Mai

„…so lasst uns alle dankbar sein…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 439: Es geht daher des Tages Schein

 

sag jeden Morgen

nach vergangner Nacht

dein Danke

                      dass du da sein darfst  

bevor 

es 

zu spät

und du vergisst

wie kostbar 

die Gabe Leben

 

sag jeden Tag

der ein guter gewesen

den anderen dein Danke

bevor 

es 

zu spät

und du es nicht mehr sagen kannst

weil sie

die dich geliebt 

gegangen sind

 

sag jede Stunde

die eine gesegnete gewesen

dem 

der sie dir geschenkt

dein Danke

bevor 

es 

zu spät

und du es verlernt hast

ein Gespür 

zu entwickeln

für all das 

was dir Hand und Herz gefüllt

 

sag jeden Augenblick 

der dich erfüllt

dem Leben 

dein Danke

bevor 

es 

zu spät

und du nur 

mehr und mehr 

fixiert bist

auf das 

was vermeintlich nicht gelungen

 

sag es 

laut


sag es 

am Morgen


sag es 

jetzt


sag es 

am Abend


sag es 

ohne 

zu zögern

ohne 

Hintergedanken

 

dein Danke 

zaubert ein Lächeln 

in die Gesichter

derer 

die dich lieben

 

dein Danke 

lässt das Herz deines Schöpfers

vor Freude springen –

muss er sich doch sonst

vor allem 

Klagen und Vorwürfe anhören

 

dein Danke

verbindet dich 

mit allem 

was lebt

 

dein Danke

macht dich

zu einem 

genießbaren 

Menschen

 

der 

der dankt

geht 

leichter 

durchs Leben

„…so lasst uns alle dankbar sein…“ 



11. Mai

„…und zeiget sich…“

aus: Evangelisches Gesangbuch 438: Der Tag bricht an und zeiget sich

 

 

es kann sich 

nicht verstecken

der Tag


er kommt

am Morgen


mit 

Gewissheit


kannst du dich

darauf 

verlassen

 

wir 

verstecken uns 

hin und wieder


zeigen uns nicht

tauchen ab


verlässlich

unverlässlich


fühlt sich manch einer

von 

uns verlassen

 

Mensch werden

aber

heißt


sich zeigen

 

da sein 

für die

die einem anvertraut


Eltern

Kinder

Partner

 

da sein


sich 

nicht verstecken


am Morgen 

aufrecht stehen


sagen:


das wird 

mein Tag

 

Versteckspiel 

beenden


nicht 

mitmachen


sagen:


Hier bin ich

 

Gott

sende mich


zeige

was 

du mit mir vorhast


lass mich

zu einem Segen 

für die Welt werden


immer wieder

immer neu

 

es kann sich 

nicht verstecken

der Tag


es kann sich 

nicht verstecken

der Mensch


der den neuen Tag 

begrüßt

mit 

Demut 

und 

Hoffnung

 

er wird 

da sein


Kind des Lichts

Morgen für Morgen

„…und zeiget sich…“



10. Mai

„…lass unser Werk geraten wohl …“

aus: Evangelisches Gesangbuch 437: Die helle Sonn leucht jetzt herfür

 

 

 Routine

Handgriffe

in 

Fleisch 

und 

Blut 

übergegangen

 

Abläufe

Strukturen

Schritt 

um 

Schritt 

getaktet

 

Menschen

Gesichter

an 

Blick 

um 

Blick 

gewöhnt

 

JETZT

ist 

alles 


unterbrochen


worden

 

Routine 

beendet


Abläufe 

storniert


Blicke 

entglitten

 

vielleicht

hat 


die Unterbrechung


lange vorher 

schon 

begonnen

 

als wir 

nicht mehr 

achtsam 

waren


jeden Tag 

als 

selbstverständlich 

angesehen


Griffe 

mechanisch 

abgespult


immer mehr 

gnadenlos 

durch den Takt 

gejagt


Menschen 

an unserer Seite

nicht mehr 

als 

Besondere 

wahrgenommen

 

JETZT


Handgriffe 

neu lernen

achtsam

 

Abläufe 

im Rhythmus

neu 

definieren

 

sich 

bewusst

mit Menschen 

vertraut 

machen

 

beten

bitten


Gott

erlöse uns 

aus 

unserer Routine


schenke 

Frieden

 unseren Strukturen


öffne 

uns 

füreinander

 

schenke

uns 

den Beginn


am Morgen

eines 

neuen 

Tags


damit 

wir 

sagen können: 

JETZT

 „…lass unser Werk geraten wohl …“

 
 
 
 
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