Ab dem 26. Oktober wird aus dem Schöpfungskalender
ein FRIEDENSKALENDER mit täglichen Andachten
zu Friedensliedern aus dem Ev. Gesangbuch.
Ein Schöpfungskalender mit täglichen Andachten
zu Schöpfungsliedern aus dem Ev. Gesangbuch -
um den Blick erheben zu können,
einstimmen zu können
in das Loblied der Schöpfung.
Damit der Blick klar wird,
die Perspektive weit
und das Herz zuversichtlich.
alle Texte:
Uwe Krauß
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25. Oktober
„…wie ein Zuhaus…“
aus: Ev. Gesangbuch 643: Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer
sei
willkommen
hier
bist
du
zuhause
fühl
dich
erwünscht
hier
darfst
du
sein
geborgen
in der
Liebe Gottes
bist du
frei
kannst
Ja
sagen
oder
Nein
sag
Ja
Gras
grüne Aue
rettendes Ufer
Abendwind
weht
behutsam
deine Sorgen
fort
führt
deine verzagten Gedanken
ins Weite
öffnet
deinen
Horizont
alles
scheint dir wieder
möglich
Leben
Gelingen
Glück
findest dich
in der Freiheit
der Kinder Gottes
bist
offen
für
Träume
Baum und Blume
können
Wurzeln
schlagen
Mauern zwischen Menschen
hindern dich
nicht
auf sie
zuzugehen
Gitter der Angst
räumst du
beiseite
Gott
hat
dich
freigesprochen
seine
Liebe
ist
wie
Gras
und
Ufer
wie
Wind
und
Weite
du
bist
zuhause
endlich
unendlich
„…wie ein Zuhaus…“
24. Oktober
„…ein Funke kaum zu seh´n entfacht doch helle Flammen…“
aus: Ev. Gesangbuch 637: Ins Wasser fällt ein Stein
Foto: Pixabay
aus
Kleinem
wächst
Großes
aus
Same
wird
Leben
aus
der
Prise Hoffnung
Aufbruch
aus
dem
kleinen Luftzug
Wind
des
Wandels
achte
deine kleine Kraft
nicht
gering
wenn sie
fehlen
würde
wär
die Welt
keine
bessre
aber
weil
sie
da
ist
addiert
sie
sich
mit
andern kleinen Kräften
der Schöpfer
segnet
stets
die
kleinen
Anfänge
der
Graswurzelkämpferinnen
und
-kämpfer
bitte
ihn
dass er den
kleinen
guten
Anfängen
auch
in
diesen
krisenreichen Zeiten
Leben
einhaucht
und
Gelingen
so
hat es
immer
angefangen
wenn
sich etwas
gewendet
hat
zum Guten
sei dir
nicht
zu fein
dafür
sei dir
nicht
zu klein
wenn
bald
Weihnachten
ist
und
du dir
sorgenvoll
Gedanken
machst
wie du
das Fest
dieses Jahr
begehst
leb
doch
schon
jetzt
weihnachtlich
im
Dunkeln
funkeln
im
Kleinen
scheinen
„…ein Funke kaum zu seh´n entfacht doch helle Flammen…“
23. Oktober
„…der Weinstock bist du dem, der Kraft zum Leben sucht…“
aus: Ev. Gesangbuch 619: Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben
Foto: Pixabay
tief
treib
deine Wurzeln
in
die
Erde
die dich trägt
aus
der
du
gemacht
weit
streck
deine
Wurzeln
in
die
Vergangenheit
deiner Geschichte
aus
der
du
kommst
trink
klares
reines
Wasser
das
du
nur
am Grund
findest
durchsickert
gereinigt
angereichert
mit
Leben
pur
verbinde
dich
mit
Mutter Kugel
Erdling
der
du
bist
verwurzle
dich
mit denen
die
vor
dir
waren
aus
denen
du
geworden
auf
deren
Leistung
du
aufgebaut
erfrische dich
mit dem
Urgrund Liebe
rein
wie
Wasser
du
bist
geschaffen
zum
Glück
gesegnet
lass
dich
davon
nicht
abbringen
bringe Frucht
sei
ein
Segen
für
andere
„…der Weinstock bist du dem, der Kraft zum Leben sucht…“
22. Oktober
„…Singt das Lied der Freude über Gott…“
aus: Ev. Gesangbuch 305: Singt das Lied der Freude über Gott
Foto: Pixabay
es ist nicht schwer über Gott sich zu entrüsten
ihn anzuklagen für all die Not das Leid
manche halten stets Kritik bereit
um sich mit eig`nen Nicht-Glauben zu brüsten
ich frag mich nur wenn sie sagen es gäbe keinen Gott
der Glaube entspräng der menschlich Phantasie
besser sei man glaube nie
wieso kritisier´n sie Gott in einem fort …
wenn´s ihn nicht gibt muss ich mich nicht beklagen
warum er dies und jenes Schlimme zulässt auf der Welt
als wär er ein Sadist dem all der Irrsinn noch gefällt
um uns zu quälen mit den Plagen
wenn einer glaubt dann wagt er viel hingegen
er hofft darauf dass Gott die Erde segnet
mit Liebe all dem Leid begegnet
uns stützt und stärkt auf unsren Wegen
damit ist noch nicht geklärt
warum es Leid gibt Sterben Tod
weshalb nach uns greift bitt´re Not
die Antwort bleibt uns meist verwehrt
genausowenig ist auch klar
warum so viel Gutes uns da widerfahren
weshalb wir verschont in unzähligen Gefahren
ein Leben lang von der Wiege bis zur Bahr
der Glaube sieht Gott am Werk mit starken Händen
die uns tragen die uns halten
all die Jungen und die Alten
das Leben stets zum Guten wenden
so kann es sein dass einer mitten in der Not
trotzdem Gott ein Lied der Freude singt
weil tief in ihm die Hoffnung klingt
dass Leben stärker ist als Tod
und es kann sein dass einer dem es gut ergeht
all das als selbstverständlich nimmt
sich wie ein Egoist benimmt
Gott mit Zynismus aus dem Wege geht
zu kritisiern´ ist leicht – zu glauben schwer …wenn ich´s mir überleg
und trotz all der Fragen ein Lied der Freude über Gott zu singen
ihm für so viel Gutes meinen Dank zu bringen
glauben hoffen lieben - ist das nicht der viel mutigere Weg …
„…Singt das Lied der Freude über Gott…“
21. Oktober
„…der Brunn des Lebens tut aus ihm entspringen…“
aus: Ev. Gesangbuch 304: Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich
Foto: Pixabay
wenn
Leben
nur
noch
dürres
Land
verbrannte
Hoffnung
ausgelaugte
Erde
wenn
Freude
nur
noch
ein
wenig
vor
sich
hin
vegetiert
ohne
Verve
wenn
der
Sinn
des
Ganzen
nur noch
abstrakt
wie eine
Phrase
aus
Gedankenfetzen
in der Luft
hängt
dann
geh
zum
Brunn
des
Lebens
klag
IHM
dein
Leid
bitt
IHN
um
grüne
Auen
blühende
Hoffnung
Nahrung
für
die
Seele
frag
IHN
nach
Freude
in
Fülle
die er
dir
ins Herz
schütten
soll
erhoff
von IHM
Kraft
zumindest
für den
nächsten Schritt
von
Sinn
zu
Sinn
bis sich
ergibt
ein klares
Muster
aus
Gelingen
es ist
nie
zu
spät
ER
ruft
warte
nicht
auf
bessre
Zeiten
Öffne
dich
IHM
jetzt
„…der Brunn des Lebens tut aus ihm entspringen…“
20. Oktober
„…deine Wahrheit so weit die Wolken gehen …“
aus: Ev. Gesangbuch 277: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist
Foto: Pixabay
Rücken
im
Gras
Blick
zum
Himmel
liegen
die
Kinder
HansguckindieLuft
LotteschauzumHimmel
Hund
Krokodil
Luftschlösser
Fabelwesen
Traumgebilde
lösen
sich
auf
bilden
sich
neu
so
weit
die Wolken gehen
geht
ihre
Phantasie
und
ja
vorstellbar
durchaus
vorstellbar
dass
da
ein
Gott
der
seine
Wahrheit
für
Kinderherzen
an
den Himmel
stellt
damit
sie
träumen
lernen
von
Dingen
die
mehr
sein
können
als
nur
der erste Blick
wo
andere
nur
Wolken
sehen
sehen
großekleinegroße
Menschenkinder
ab
und
an
ein
Herz
aus
Pustewolken
im
Blau
der
Gegenwart
Gottes
der
mit
dem
Herz
die
ganze
Wahrheit
an
den
Himmel
malt:
Liebe
und
tu
was du willst
„…deine Wahrheit so weit die Wolken gehen …“
19. Oktober
„…was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst …“
aus: Ev. Gesangbuch 8: Herr, unser Herrscher, wie herrlich bist du
so groß
wir tun
so klein
wir sind
wenn es darauf
ankommt
so klug
wir uns geben
so wenig
wir wissen
vom Eigentlichen
so stark
wir uns aufspielen
so schwach
wir sind
wenn
das Spiel beginnt
wahre
Größe
zeigt
sich
in
Demut
edle
Klugheit
erweist
sich
in
Bescheidenheit
echte
Stärke
ist im Bewusstsein
der
eigenen
Ohnmacht
mächtig
weil ER
uns
geschaffen
können
wir
hinauswachsen
über
uns
weil ER
einen Plan
hat
können
wir
Wissen
erlangen
weil
Liebe
der harte Kern
SEINER Allmacht
ist
können
wir
reifen
in
Liebe
zur
wahren
Stärke
weil
ER
an
uns
denkt
werden
wir
vor
Angst
nicht
vergehen
und
siehe:
wir
leben
getragen
von
IHM
Tod
zum
Trotz
weil
ER
ist
Weg
Wahrheit
Leben
„…was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst …“
18. Oktober
„…die Kraft des Windes sie trägt den Drachen weit …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 224: Wo Drachen fliegen, weht der Wind
Foto: Pixabay
wenn nichts mehr dich berührt sich bewegt
Stillstand dir die Flügel bricht
morgens schon fehlt dir das Licht
trübe Stimung unentwegt
ins Weite stell dich dein Gesicht in den Wind
von Braus und Gesturm lass dich tragen
kannst mit Herbstblättern wirbelnd ein Tänzchen wagen
spring über Pfützen gummistiefelgeschwind
breit voller Zuversicht die Arme aus
lauf quer und kreuz über Wiesen Felder
werd vergnügt von Tag zu Tag älter
flieg drachengleichbeschwingt wieder nachhaus
„…die Kraft des Windes sie trägt den Drachen weit …“
17. Oktober
„…du bist gewollt …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 201: Vergiss es nie
Foto: Pixabay
aus
Liebe
geschaffen
aus
Traum
und
Tränen
gemacht
befreit
zu
leben
vergiss es nie
in dir
schlägt
der
Sehnsucht
Herz
in dir
brennt
der
Hoffnung
Funke
in dir
lebt
der
Wille
Gottes
vergiss es nie
wirf
dein Leben
nicht
weg
wirf
dein Lachen
in
die
Luft
springe
hinterher
noch
ist
nicht
aller Tage Abend
vergiss es nie
in
dir
lebt
Anfang
und
Ende
einer
ewigen
Liebesgeschichte
„…du bist gewollt …“
16. Oktober
„…dann hat Gott zu treuen Händen uns die Erde anvertraut …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 198: Unser Gott hat uns geschaffen (Credo)
Foto: Pixabay
dann hat Gott zu treuen Händen
uns die Erde anvertraut
sie im Segen durch Gefahren
zu bebauen und bewahren
die
Welt
die uns
umgibt
ist keine
Um-welt
sie
ist
Mit-welt
wir
sind
Mit-menschen
zu
Pflanze
und
Tier
die
Erde
auf der wir
gehen
ist
unsere
Heimat
wir
sind
Erdlinge
Erde
zu
Erde
der
Himmel
der sich
über uns
ausspannt
ist
Spiegel
unserer
Seele
die
sich nicht
abspeisen
lässt
von
Material
und
Haben
sondern
sie
will
Sein
will
den Himmel
schmecken
ein
Gespür für die
Unendlichkeit
entwickeln
wir
werden
was
wir
sind
in
dieser
Welt
zwischen
Himmel
und
Erde
wenn wir dazu
beitragen
dass es
gut
wird
im
Glück
und
in
Gefahren
wir
werden
was
wir
sind
Erdlinge
mit
Himmel
in
der
Seele
Tatkraft
in
den
Händen
Entschlussfreudigkeit
in
den
Schritten
auf unserem Weg
von
Tag
zu
Tag
in
unserem
Kampf
vom
Scheitern
zum
Gelingen
und
immer
wieder
Aufstehen
wenn
wir
am
Boden
sind
dann hat Gott zu treuen Händen
uns die Erde anvertraut
sie im Segen durch Gefahren
zu bebauen und bewahren
„…dann hat Gott zu treuen Händen uns die Erde anvertraut …“
15. Oktober
„…Liebe ist Leben. Sie ist der Samen aus dem wir kamen …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 176: Liebe ist Leben
wenn du
dir
zur Frage
wirst
erinnere
dich
du bist
geschaffen
aus
Liebe
wenn dir
andere
zur Last
werden
erinnere
dich
sie sind
Geschöpfe
der
Liebe
wenn dir
das Leben
aus
den
Händen
gleitet
erinnere
dich
Liebe
schafft
neues Leben
deshalb
setze
alles
auf
die
Liebe
sie ist dir
Antwort
auf
deine
Fragen
setze
alles
auf
die
Liebe
sie gibt dir
Kraft
die Last des andern
zu tragen
ihn
zu
befreien
setze
alles
auf
die
Liebe
sie
verwandelt
deine
Lebenszeit
in
kostbare
Momente
in denen du
dir
und
anderen
glückst
setze
alles
auf
die
Liebe
dafür ist es
nie
zu
spät
der
Gott der Liebe
hat
dich
aus
Liebe
geschaffen
hat
dich
zur
Liebe
befreit
damit
Liebe
sich
ausbreitet
durch
dich
beginne
jetzt
zu
säen
„…Liebe ist Leben. Sie ist der Samen aus dem wir kamen …“
14. Oktober
„…der Glaube erblühte …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 162: In Christus hat sich der Himmel geerdet
Foto: Pixabay
in diesen krisenreichen Tagen
in denen
die Zahlen steigen
die uns
Angst machen
in diesen krisenreichen Nächten
in denen
die dummen Sätze sich vermehren
von denen gesprochen
die uns mit ihren abstrusen Ideen
in den Ohren liegen wollen
- sie werden sich
umsonst
bemühen –
in diesen krisenreichen Zeiten
in denen
man seinen Weg sucht
zwischen
Hysterie
und
Verharmlosung
kommt nun hinzu
dass
Blätter
fallen
Tage
verschwinden
im
Grau
Kälte
uns
in
die Schuhe
und
unter
die Haut
kriechen
will
in dieser Krise
die niemand
aufbauschen
muss
- sie ist da –
in dieser Krise
die keiner
verharmlosen
kann
- sie kümmert sich nicht um Gerede –
in dieser Krise
suchen
wir
Halt
Geborgenheit
Zuspruch
Mut
Klarheit
Wahrheit
in diesen schweren Tagen
soll
das
geschehen
was sich
schon so oft
ereignet
in all den schweren Zeiten
in denen
Menschen
schwer geprüft
in Zuversicht
standgehalten
haben
Glaube
soll
blühen
Knospen
der Hoffnung
treiben
Blüten
der
Liebe
sei
du
ein
Lichtblick
in diesen krisenreichen Zeiten
hab
keine
Angst
wann
wenn
nicht
jetzt
„…der Glaube erblühte …“
13. Oktober
„…ich sage Ja zum Lebensgrund und Schöpfer dieser Welt …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 158: Ich sage Ja
Foto: Pixabay
du sagst:
blick auf den Grund
sag mir
was du siehst
schau zum Himmel
erzähl mir
was du spürst
lass dein Auge
bis zum Horizont schweifen
welche Worte
für mich
kommen dir
in den Sinn
gib mir
einen Grund
zu leben
mal mir
den Himmel
in das Grau meiner Tage
schenk mir
eine Perspektive
bis zum Horizont
und weiter
wenn mir so vieles
das Herz
zum Boden zieht
erzähl mir
von deinem
Glauben
teil mit mir
deine
Hoffnung
brich mir das
Brot
der
Liebe
ich sag:
komm wie du bist
und
bring
alles
an dir mit
gemeinsam
fest
gegründet
unverlierbar
den
Himmel
im
Blick
hab
keine
Angst
von
Sonnenaufgang
bis
Sonnenaufgang
gehn
wir
uns
nicht
verloren
getragen
von
IHM
dem
Lebensgrund
und
Schöpfer
dieser
Welt
„…ich sage Ja zum Lebensgrund und Schöpfer dieser Welt …“
12. Oktober
„…am Anfang als Leben begann …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 134: Erinnere uns an den Anfang
Sein beginnt
Foto: Pixabay
Gott spricht: „Leben soll werden …“
Leben aus Gottes Wort geformt
unverwechselbar nicht genormt
bunte Vielfalt auf der Erden
auch du bist einzigartig erdacht
bist original ein Unikat
Gottes Idee auf frischer Tat
bist aus Lachen und Liebe gemacht
vergiss es nie in den Nächten und Tagen
wenn dir manch Schlimmes begegnet
dass ER dich dennoch unentwegt segnet
mit IHM kannst du dein Leben wagen
von Anfang an als dein Leben begonnen
hat ER dich mit gnädigem Blick begleitet
damit dir der gute Sinn nicht entgleitet
und Zuversicht dein Herz gewonnen
sei ohne Angst und geh beschwingt
in das was dir das Leben schickt
steh fest und glaube unverrückt
auf dass die Liebe in dir singt
Sein beginnt
„…am Anfang als Leben begann …“
11. Oktober
„… du hast alles gut gemacht…“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 126: Du hast alles gut gemacht
Foto: Pixabay
wer kann schon
von sich sagen
dass er
alles
gut
gemacht hat
beim ehrlichen Bilanzziehen
im Blick
auf das gelebte Leben
war da
einiges Gute
anderes Schlechte
und
vor allem
viel Mittelmaß
man braucht wohl
Menschen
die einen
vorbehaltlos lieben
wenn man
zu
verzweiflen droht
über all die
verpassten Möglichkeiten
wo man es hätte
gut
machen können
aber man
zu lasch
war
zu kraflos
zu wenig wachsam
Menschen
die einem
zusagen
dass es
trotz all der Fehler
gut war
dass man es
versucht hat
mit seiner
kleinen Kraft
man braucht wohl
einen
gnädigen Gott
der einen
barmherzig
ansieht
wenn man sich in den
ehrlichen Augenblicken
selbst
verurteilen
möchte
dass
man
nicht
mutiger
bekannt
nicht
treuer
gebetet
nicht
fröhlicher
geglaubt
und
nicht
brennender
geliebt
hat
Gott
der ansieht
alles was er gemacht hat –
und siehe
es war
sehr gut
auch ich
gerade ich
mit meinem kläglichen Versuch
es gut zu machen
Gottes Gnade
die aus meinen Bruchstücken
etwas Ganzes
machen kann
damit es
dennoch
gut
heil
ganz
wird
für
andere
zum
Segen
„… du hast alles gut gemacht…“
10. Oktober
„… Klarheit greift Finsternis an…“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 121: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
es
gibt
vieles
was
uns
Gedanken
verdunkeln
kann
Mut
in den
Abgrund
zieht
Hoffnung
verhagelt
aber
wir kämpfen nicht allein
gegen
Resignation
Ohnmacht
Zermürbung
Finsternis
will sich
ausbreiten
in
Gedanken
Worten
Werken
aber
Klarheit
greift
Finsternis
an
das Licht
scheint
in der Finsternis
und
die Finsternis
kann
es
nicht
auslöschen
nicht
ergreifen
unauafhaltsam
leuchtet
Klarheit
auf
die Himmel
erzählen die Ehre Gottes
die Erde verändert
ihr altes Gesicht
lebt auf
und
wird licht
Gottes Wort
breitet
sich
aus
tut
Herz und Seele
gut
bringt
Hoffnung
in
Not
öffnet
Horizonte
Klarheit
leuchtet
auf
in
Gedanken
Worten
Werken
von
Menschen
die sich
erfüllen
lassen
vom
Licht
es
gibt
vieles
was
uns
Gedanken
erhellen
kann
Mut
in die Höhe
hebt
Hoffnung
erfrischt
du kämpfst nicht allein
öffne
dich
„… Klarheit greift Finsternis an…“
9. Oktober
„… der mich pflanzen lässt…“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 119: Der mich atmen lässt
Foto: Pixabay
wie
groß
die
Freude
wenn
wir
pflanzen
können
wenn
etwas
wächst
wenn
wir
durch unser Zutun
teilhaben können
am
Werden
des
Lebens
wie groß
die
Dankbarkeit
wenn
von uns
Gepflanztes
wächst
sprießt
gedeiht
wenn
wir
durch unsere
Sorgfalt
durch
unser
Kümmern
Gießen
Blätter
streicheln
dazu
beitragen
dass
Farbe
Frucht
Gelingen
in die
Schöpfung
kommt
ein
Lob
ein
Hoch
auf die
Gärtnerinnen
und
Gärtner
die
professionellen
und
die Hobby-Pflanzerinnen
wie
grau
und
wüst
und
leer
wären
unsere
Städte
und
Dörfer
wenn
wir
den
Gärten
aus
Stein
das Feld
überlassen
würden
den
Betonwucherern
und
Parkplatzzupflasterern
Preist
die
Menschen
die
mit
ihren
grünen Daumen
mit
ihren
braunerdigen
Händen
und
Fingernägeln
die
Welt
begrünen
unsere
Herzen
und
Augen
erfreuen
und
ganz
nebenbei
den Insekten
Vögeln und
und vielen
anderen Lebewesen
Lebensraum
schaffen
von den
Lebensmitteln
ganz zu schweigen
die auf
unseren Tellern
landen
und uns
Kraft
geben
für den nächsten
Schritt
im
Tag
wer
pflanzt
singt
mit seinen Händen
ein
Loblied
auf
Gott
„… der mich pflanzen lässt…“
8. Oktober
„… das Wasser der Erde wird zum Wasser des Himmels…“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 115: Das Wasser der Erde
Foto: Pixabay
die ersten
neun
Monate
unseres
Lebens
waren
wir
in
unserem
Element
Urstoff
Wasser
Urgrund
Liebe
Leben
an
der
Quelle
spüren
wie
wichtig
es ist
das
Sprudeln
Erfrischtwerden
Gereinigtsein
frisch
klar
durch
und
durch
freie Sicht
auf
den
der
sagt
Ich will
dem Durstigen
geben
von der
Quelle
des
Lebenswassers
gratis
umsonst
nachdem
ER
abgewischt hat
alle Tränen
von
unseren
Augen
und
das Salz
der Tränen
zuvor
die Kanäle
freigespült
hat
in denen
sich
festgesetzt
hatten
Ärger
Hass
Streit
Leid
Krankheit
Tod
Neuschöpfung
jetzt
trübt
nichts
mehr
den
Blick
Neuschöpfung
der
Augenquelle
wieder
klar
sehen
nachdem
sich
der
Kreis
geschlossen
wieder
im
Element Leben
sein
diesmal
bewusst
nicht
nur
neun Monate
sondern
ewig
„… das Wasser der Erde wird zum Wasser des Himmels…“
7. Oktober
„… Danke für das Leben …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 113: Danke für die Sonne
wir wollen viel erleben
wir kaufen dies und das
sind immer auf der Suche nach ein wenig Spaß
was uns den Kick kann geben
so reisen wir durch unsre Tage
kreuz und quer durchs ganze Land
besteigen Berge liegen an des Meerestrand
und werden doch uns selbst zur Plage
zerstörn Natur für das Vergnügen
in Luft im Wasser auf der Erde
wie eine unsensible Herde
wir durch unsre Zeiten pflügen
nicht einmal ein Virus bringt uns die Rast
wir schauen aus nach bill`gen Schnäppchen
und gönnen uns Zertreuungshäppchen
wir eilen fort von Hast zu Hast
dabei genügt um sich zu spür´n
ein Stückchen Brot ein guter Wein
schenk dir dein Glas zuhaus doch ein
und lass dich sanft zur Mitte führ´n
schau die Schöpfung wird´s dir danken
wenn du dich als ein Teil von ihr verstehst
deine Wege sehr behutsam gehst
ehrfurchtsvoll in den Gedanken
du weißt es längst man braucht nicht viel
um sich mit anderm Leben zu verbinden
sich in Geborgenheit zu finden
mit Frieden als dem höchsten Ziel
an jedem Morgen neu zu sagen
wie dankbar ich für´s Leben bin
wie frohgemut dass Gottes Sinn
will mich durch meine Tage tragen
dazu muss ich nicht groß verreisen
es reicht wenn ich gegenwärtig ganz und gar
in diesem Augenblick – ich nehm ihn wahr
muss mir und andern nichts beweisen
weil: Ich bin
„… Danke für das Leben …“
6. Oktober
„… und alle Bäume …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 106: Auf Seele Gott zu loben
Foto: Pixabay
leben wie ein Baum,
einzeln und frei
doch brüderlich wie ein Wald
das ist unsere Sehnsucht
Nazim Hikmet
zu
leben
zu
stehen
verwurzelt
stark
im
Wind
unbeugsam
wenn
es
darauf
ankommt
und
doch
biegsam
um
nicht
zu
brechen
die Arme
wie die Krone
weit
in
den
Himmel
gestreckt
dem
Licht
entgegen
zugleich
geerdet
genährt
vom
Boden
Wasser
in
den
Adern
wie
Blut
hat
Gott
uns nicht
so
geschaffen
freie
Wesen
aufrecht
standhaft
lass
dich
nicht
brechen
dreh
dein Gesicht
ohne
Angst
in den Wind
hab
Stand
halt
stand
„… und alle Bäume …“
5. Oktober
„… da berühren sich Himmel und Erde …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 93: Wo Menschen sich vergessen
das
ist
das
Problem
in
diesen
Tagen
zuwenig
Himmel
in
Gedanken
Herzen
Taten
Worten
das
ist
die
Misere
in
dieser
Zeit
das
mangelnde
Gespür
dass
da
ein Himmel
über uns
sich
spannt
dass
da
ein Himmel
sich
weiten
will
in uns
wir
tappen
in
die
Falle
in
die
Enge
verlieren
den
Himmel
aus
dem
Blick
reduzieren uns
auf
die
Erde
wer aber
nur die Schöpfung
sieht
und
nicht
den Schöpfer
dahinter
sieht
nicht
wer aber
nur sein Leben
als Zentrum
verortet
dem
alles andere
unterzuordnen
sei
der verliert
die ewig gültige
Ordnung
dass wir
einander
auf Dauer
nur
miteinander
glücken
nie allein
das
Problem
erkennen
die
Misere
angehen
dem Himmel
in meiner Erde
Raum
geben
meine
Erde
in
den
Himmel
heben
im
Gebet
mit
erhobenen
Armen
erhobenen
Herzen:
komm
Erde
komm
Himmel
berührt
uns
auf dass
wir
wieder
mittendrin
im
Leben
Himmel
spüren
Erde
gestalten
mich
berühren
lassen
andere
Himmelerdige
berühren
„… da berühren sich Himmel und Erde …“
4. Oktober
„… es trägt deine Handschrift …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 87: Wiesen und Berge, die Wälder und Seen
Foto: Pixabay
Schönschrift
Sauklaue
egal
Hauptsache
deine Handschrift
kreuz und quer
gestochen scharf
nicht
wichtig
entscheidend
dass
du
in den Buchstaben wohnst
Tinte
Kuli
Bleistift
wer
fragt schon
danach
wenn
deine geschriebenen Worte
authentisch
sind
Gottes Handschrift
kannst du
überall
in seiner Schöpfung
lesen
keine Geheimtinte
sondern
das Buch
liegt
offenbar
schlag
es
auf
geh
hinaus
grab
dich
nicht
ein
verschanz
dich
nicht
als
Häusermensch
sieh
spür
schmecke
lese
mit
Fingern
Füßen
Augen
Ohren
allen
Sinnen
Wiesen
Berge
Wälder
Seen
Täler
Höhn
alles
trägt
Gottes
Handschrift
bezeugt
sein
Tun
verkündet
seinen
Ruhm
lies es
tanze
springe
auf dass
das Lied
der Schöpfung
in dir singe
und
du
zumindest
augenblicksweise
einen
Sprung
einen
Tanz
lang
bist
wie
ER
dich
einst
geschrieben
unverlierbar
in
das
Buch des Lebens
„… es trägt deine Handschrift …“
3. Oktober
„… singt Vögel, Wellen und Winde, dass meinen Ursprung ich finde …“
aus: Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder 46: Gott, deine Liebe reicht weit
Foto: Pixabay
einst
aufgebrochen
erster
Schrei
erster
Atemzug
in den noch schmerzenden Lungen
erster
Herzschlag
losgekrabbelt
gegangen
gesprungen
gestolpert
gestürzt
wieder
aufgestanden
erste
Wunden
Narben
Verletzungen
Körper
Seele
erstes
Staunen -
groß
geworden
Staunen
verlernt
erstes
Umgebensein
von
ungefragter
Liebe -
groß
geworden
Liebe
verloren
erste
Ahnung
von
Ursprung
Quelle
Ziel -
groß
geworden
vom
Ursprung
immer mehr
getrennt
groß
geworden
klein
gemacht
kleinlich
ängstlich
zögerlich
geworden
ach
ihr
Vögel
Wellen
Winde
singt mir
vom
Ursprung
dass
ich
ihn
wieder
finde
dass
wenn
ich
wieder
kleiner
werde
im
Vertrauen
wachse
singt
ihr
Vögel
Wellen
Winde
dass
mich
der
EINE
der
mich
einst
hat
werden
lassen
wieder
findet
„… singt Vögel, Wellen und Winde, dass meinen Ursprung ich finde …“
2. Oktober
„… und bewundert deine Werke …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 331: Großer Gott wir loben dich
Foto: Pixabay
die
schroffen
Gebirgsketten
unter
stahlblauem Himmel
staunen
über den
majestätischen Flug
des
Andenkondors
die zarten Gräser
wiegen sich
vom Wind
durchpflügt
im satten Grün
hin und her
rotgestreift
schickt unerschütterlich
ein Apfel
seinen Farbengruß
in den grauen Herbstnachmittag
allerorten
in
allen Landen
in
Tiefen
und
Höhen
neigt
sich die Erde
ihrem
Schöpfer
zu
nur
der Mensch
zuweilen
hebt
hoch
den Kopf
stumpft ab
da
zuviel
mit
sich selbst
beschäftigt
anstatt
ein Gespür
zu
entwickeln
für
den
bestirnten Himmel
über sich
und
das
moralische Gesetz
in sich
er muss es
erst
und
immer wieder
lernen
der Erdling
dass da
EINER
ist
der
höher
ist
als er
und
dass es
gut
und
sinnvoll
diesem
EINEN
dankend
lobend
das Leben
von
IHM
geschenkt
IHM
auch
anzuvertrauen
mit
einem
Loblied
auf
den
Kondor
das
Gras
den
Apfel
auf
alles
was
da
lebt
im
feinen
Gewebe
des
Seins
„… und bewundert deine Werke …“
1. Oktober
„… können das Gesicht der Welt verändern…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 662: Viele kleine Leute
Foto: Pixabay
welches
Gesicht
hat
der
blaue
Planet
ein
zerschundenes
Gesicht
Raubbau
an
der Schöpfung
Ausbeutung
der Rohstoffe
Entwendung
des schwarzen Golds
um die
Mobilität
und
den
Fortschritt
zu befeuern
ein
Gesicht
mit
Narben
und
Wunden
ausgetrocknet
matt
ein
Gesicht
mit
Tränen
Überschwemmungen
ein
aus
dem
Gleichgewicht
gefallenes
Gesicht
Mutter Kugel
mit
verletztem
Antlitz
die
sehnlichst
darauf
wartet
dass
viele kleine Leute
an vielen kleinen Ort
viele kleine Schritte tun
Gottes Segen
soll sie begleiten
wenn sie ihre Wege gehn
damit
wieder
ein
Lachen
auf das
Gesicht
der Erde
zieht
weil
alles
Leben
nur
zusammen
das Leben
bestehen
kann
denn
wir
sind
alle
Leben
inmitten von Leben
das leben will
„… können das Gesicht der Welt verändern…“
30. September
„… ich glaube fest an eine neue Sicht…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 661: Ich glaube fest, dass alles anders wird
sehen
kann
jeder
aber
wer
hat
den
Durchblick
schauen
können
alle
aber
wer
hat
eine Perspektive
über
den Horizont
hinaus
gaffen
ist
nicht schwer
aber
wer
sieht
im Unglück
die
Menschen
in ihrer Not
einen
Schnappschuss
kann jeder
schießen
aber
wer
hat Zeit
für eine
angemessene
Belichtung
mal
kurz
einen Blick
drauf werfen
kostet
niemanden etwas
aber
wer
heilt
mit seinem
liebenden Blick
die Wunden
der
Geschlagenen
wenn
du
sehen
willst
wirklich
sehen
brauchst
du
Zeit
sehen
durchdringen
aushalten
wissen
wie
zerbrechlich
das
Wunder
Leben
nur so
wird es
das
geben
was
wir
alle
dringend
brauchen
Augenblick
um
Augenblick
eine
neue
Sicht
sichtweise
Weisheit
„… ich glaube fest an eine neue Sicht…“
„… wie der Frühling, wie der Morgen …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 660: Wie ein Fest nach langer Trauer
Foto: Leonore Krauß
nun
geht
es
unausweichlich
in
die
Zeit
in der
die
Tage
kürzer
werden
das
Licht
weniger
in der
sich
entscheidet
wieviel
Farben
wir
für
den
Winter
gesammelt
haben
nun
geht
es
unausweichlich
in
den
Abend
in
die
Nacht
in der
die
Schatten
nach
uns
greifen
die
Ängste
größer
das
Ausgeliefertsein
an
Schlaf
und
Traum
manchmal
unerträglich
es wird sich
zeigen
wieviel
Tag
wir
in der Seele
haben
wie
stark
das
Licht
in unsren Herzen
leuchtet
aber
zu groß
muss
die Angst
nicht
werden
denn
der
Morgen
wird
kommen
mit
seinem
Licht
seinem
Neuanfang
der Frühling
wird
aufblühen
mit
seinen
Farben
Grün
und
Blütenweiß
Narzissengelb
und
Tulpenrot
so sicher
wie das
Amen
in der Kirche
an
uns
liegt
es
nicht
zu vergessen
die
Erinnerung
wachzuhalten
an den
Lagerfeuern
unserer
Erzählungen
die
alten
Erlösungsgeschichten
neu
in die Gegenwart
zu
hoffen
damit
sie
unsere
Geschichten
werden
vom
Morgen
vom
Frühling
vom
Licht
„… wie der Frühling, wie der Morgen …“
28. September
„… wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 659: Die Erde ist des Herrn
Foto: Pixabay
in diesen krisenreichen Zeiten
ist jede Hilfe die Not wendet
ein Zeichen dass der Helfer sendet
um Gottes Reich sanft auszubreiten
was vor der Krise nur Getöne
erweist sich jetzt als leer Versprechen
das an der Wirklichkeit wird brechen
als kraftlos lieblos Rumgedröhne
was vor der Krise gut und wahr und richtig
braucht nun der Worte gar nicht viele
beherzte Tat die führt zum Ziele
wenn dir der Mensch allein ist wichtig
drum schaff was Neues du sollst handeln
so schenk uns Zuversicht mach Mut
grad in der Krise tut das gut
zusammen in der Hoffnung wandeln
„… wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen …“
27. September
„… und machst die Menschlichkeit bekannt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 657: Damit aus Fremden Freunde werden
Foto: Pixabay
ich
denke
dass
Nachfolge
zunächst
nicht anderes
bedeutet
als
ein
Mensch
zu
sein
so wie Jesus
als
Mensch
den Menschen
begegnet
ist
sie
weitergebracht
hinterfragt
aufgerichtet
hat
jedem
und
jeder
mit Liebe
begegnet
Liebe
die
Wunden
geheilt
die
aber auch
die Finger
in die Wunden
gelegt
hat
Nachfolge
Jesu
heißt
deshalb
in erster Linie
nicht
dieses und jenes
für wahr
halten
sondern
Nachfolge
besteht
darin
ein
Mensch
zu
sein
den
anderen
ein
Mensch
zu
sein
ihm dabei
zu
helfen
dass
auch
er
ein
Mensch
sein
kann
mit
Würde
Nachfolge
heißt
in
jedem
Menschen
den
Mitmenschen
zu sehen
die
Fremdheit
überwinden
einander
Hand
und
Herz
reichen
miteinander
reich werden
einander
bereichern
„… und machst die Menschlichkeit bekannt …“
26. September
„… Liebe und Wärme in der kalten Welt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 656: Wir haben Gottes Spuren festgestellt
es
wird
kälter
wieder
Sommer
hat
sich
verabschiedet
du bist
in den Keller
gegangen
hast die
Heizung
angeschaltet
ach
wenn es nur
so einfach wäre
in der kalten Welt
zwischen Menschen –
einen
Knopf
drücken
aber
Liebe
und
Wärme
kommen
nicht
per
Knopfdruck
oder
Zeitschaltuhr
es gilt
jeden Tag
wach zu sein
sich zu
fragen
was
ich
will
warum
ich
hier
bin
mit
welchen
Ideen
Idealen
ich
einst
gestartet
natürlich
mühsam
vielleicht
manchmal
verkrampft
natürlich
Sich-Selbst-Erziehen
An-Sich-Arbeiten
aber
weißt du
nicht längst
dass
das
nowendig
wenn sich
zumindest
ab und an
Leichtigkeit
Friede
Heiterkeit
einstellen
sollen
und du
nicht nur
davon
redest
sondern
lebst
es
wird
kälter
wieder
doch
da
wo
du
bist
soll
Herzlichkeit
die andern
wärmen
nimm es dir vor
lass nicht locker
sei bereit
es ist leichter
als
du
denkst
manchmal
genügt schon
ein
lächelnder
Gedanke
den
du
einmal
als
liebende
Energie
um
den
Erdball
schickst
„… Liebe und Wärme in der kalten Welt …“
25. September
„… achtet dieses nicht gering …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 655: Freunde, dass der Mandelzweig
Foto: Pixabay
wer sagt
denn
dass
die
Unheilstifter
Angsteinjager
Wichtigtuer
mit ihren
lauten Worten
bestimmen
sollten
wohin
der Weg
unserer Hoffnung
geht
sind es nicht
vielmehr
die
kleinen
Zeichen
die
übersehbaren
die
übertönbaren
die doch
nicht müde
werden
sich
zu zeigen
nicht
zu schweigen
wenn auch
sanft
mit
zärtlicher
Kraft
so wie
der
Mandelzweig
hebräisch
shaqad
genannt
„der Frühe“
der
seine
Blütenknospen
in noch
jederzeit
frostiger Gefahr
öffnet
um
uns
und
aller
Welt
ein
Zeichen
von
Mut
zu geben
er nährt
unsere
Hoffnung
mehr
viel
mehr
als
die
Lauten
Brachialen
Rücksichtslosen
von
denen
dann
nicht
mehr viel
zu
sehen
und
zu
hören
ist
wenn
es
hart auf hart
kommt
so lasst uns
einander
Mut und Hoffnung
zusingen –
der
Resignation
zum
Trotz
unsere
Stimmen
und
Herzen
erheben
Freunde dass der Mandelzweig
wieder blüht und treibt
ist das nicht ein Fingerzeig
dass die Liebe bleibt
Dass das Leben nicht verging
soviel Blut auch schreit
achtet dieses nicht gering
in der trübsten Zeit
„… achtet dieses nicht gering …“
24. September
„… gib uns Mut …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 654: Du schufst, Herr, unsere Erde gut
Foto: Pixabay
in
Zeiten
der
Angst
Tage
an denen
sich
Unsicherheit
breitmachen
will
in
Stunden
der
Furcht
Nächte
in denen sich
Sorgen
ins Grenzenlose
steigern wollen
weil wir
halb ohnmächtig
im
Halbschlaf
gib uns
Mut
Herr
gib uns
Mut
was wären
wir
ohne
Zuversicht
ohne
Hoffnung
gib uns
Mut
Herr
gib uns
Mut
auch dann
wenn uns die
Kraft
zum
Durchhalten
abhanden
gekommen
gib uns
Mut
Herr
gib uns
Mut
zu sagen
auch
in
Niedergedrückheit
dass wir
uns
nicht
beugen
lassen
sondern
den
aufrechten Gang
wagen
TROTZDEM
gib uns
Mut
Herr
gib uns
Mut
alleine
schaffen wir
das
nicht
aufzustehen
gegen
all
den
Irrsinn
und
Wirrsinn
„… gib uns Mut …“
23. September
„… Schmetterlinge …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 653: So viel Freude hast du, Gott
Faltertupfer
Lufttänzer
Farbenversprüher
so
zart
doch
stark
von Büte
zu Blüte
ein Flug lang
Hoffnung
dass
am Ende
Leichtigkeit
über
alle
Erdenschwere
siegreich
bleibt
Symetrieflügelspreizer
Naseweisfühlerausstrecker
InsBlaueSchweber
so
selbstverständlich
auf
dem
Sprung
ein
Lichtstrahl lang
Zuversicht
dass
sich am Ende
die Schwerelosgkeit
deines Schwebens
über
alle Brachialgewalt
erhaben
zeigt
Schmetterlinge
in
Gottes Schöpfung
Boten
des
Glücks
weil
kaum
ein anderes Lebewesen
große
und
kleine
Menschenkinder
staunend
innehalten
lässt
Seidenpapiertiger
KönigderLüfteinderKleinenWelt
SeelenErheber
schön
dass
Gott
seine Freude
an
euch
mit
uns
teilt
„… Schmetterlinge …“
22. September
„… Atem …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 432: Gott gab uns Atem, damit wir leben
Foto: Pixabay
einst
hat
ER
mir
seinen
göttlichen Atem
eingehaucht
gesprochen
zu
mir
werde
ein
lebendiges Wesen
seither
war ich
so oft
atem
los
seelen
los
wesen
los
schemen
haft
weil ich
nicht
spürte
nicht
in mich
hineinhorchte
wie
SEIN Atem
in mir
fließen
will
wenn
SEIN Atem
aber
mich
erfüllt
werden
meine Augen
klar
wie
eine Quelle
werden
meine Ohren
aufmerksam
wenn
SEIN Atem
aber
mir
in den Adern
fließt
werden
meine Worte
sich
um Verstehen
bemühen
wenn
SEIN Atem
aber
meinen Herzschlag
berührt
werden
meine Hände
zärtlich
tatkräftig
je
nachdem
was
gefordert
werden
meine Füße
standfest
verwurzelt
ins Weite
gehend
je
nach Anlass
wenn
SEIN Atem
aber
in mir
atmet
werde
ich
wesentlich
heiter
befreit
eine
lebendige
Seele von Mensch
veni creator spiritus
„… Atem …“
21. September
„… dann wird die Wüste fruchtbarer Garten …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 429: Lobt und preist die herrlichen Taten des Herrn
Foto: Pixabay
wenn es
wochenlang
nicht regnet
verdorrt
das
Grün
wenn wochenlang
niemand
ein gutes Wort
für dich hat
verdorrt
deine
Seele
wenn
schwargekleidete Sicherheitskräfte
auf friedliche Demontraten einprügeln
verdorrt
die
Hoffnung
auf
Gerechtigkeit
Du
Gott des Wachstums
schenke Regen
der den Boden feuchtet
und
das Grün
aufstrahlen lässt
Du
Gott der Liebe
schicke Menschen
die einander
gute Worte schenken
damit
die Seele
aufatmet
und
frei
wird
Du
Gott des Shalom
wehre den Tyrannen
erhebe die Niedrigen
damit
Gerechtigkeit
und
Friede
sich
küssen
wandle
doch
all
die
Wüsten
in
fruchtbare
Gärten
„… dann wird die Wüste fruchtbarer Garten …“
20. September
„… solang die Erde Früchte trägt…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 427: Solang es Menschen gibt auf Erden
Foto: Pixabay
bei
meinem
Gang durch den Wald
kam ich
wie immer
auf der Lichtung raus
mit
Blick aufs Tal
dort stand der Baum
den ich schon
hundertemal
nicht wirklich gesehen
unscheinbar
am Rand
übervoll
mit roten Äpfeln
mir fielen dann doch
die tausenden und abertausenden Blüten
vom Frühjahr ein
als ich mich
schon damals
kurz
im Vorübergehen
wunderte
wie ein kleiner Baum
so aufblühen konnte
und
dachte
schon damals
dass sich die Natur
von keinem Virus der Welt
abhalten lässt
und
von keinem Leid
keinem Krieg
keinem Tod
zu blühen
zu treiben
zu wachsen
zu werden
das Sommerhalbjahr kam
geht langsam
neigt sich
und
dieser kleine Baum
tröstete mich
in meinen Sorgen
und sagte
hab
keine
Angst
blühe
werde
trage Frucht
vergehe
es kommt alles wieder
und ich pflückte
einen Apfel
biss
in das weiße Fruchtfleisch
und
war so froh
dass
der kleine Apfelbaum
mir
in
die
und
aus
der
Seele
sprach
„… solang die Erde Früchte trägt…“
19. September
„… jeder hastet Stund um Stund…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 424: Deine Hände großer Gott
Baum
steht
Mensch
geht
Sturm
weht
Mensch
vergeht
Baum
steht
Wurzel
im
Boden
Krone
im
Licht
Mensch
hastet
flieht
findet
den
Anker
nicht
neuer
Sturm
auf
Schultern
lastet
Mensch
hastet
und
hastet
statt
zu
lernen
von
Baum
und
Sternen
wie
man
fest
steht
wenn
neuer
Sturm
weht
„… jeder hastet Stund um Stund…“
18. September
„… lobt ihn mit Dank, den Gütigen …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 677: Die Ernt da, es winkt der Halm
Foto: Pixabay
hast
du
gewusst
dass
die
Wörter
Gott
und
gut
sprachlich
miteinander
verwandt
sind
wenn du also
von
Gott
redest
redest du
von seiner
Güte
wenn in deinen
Worten
und Bildern
über
Gott
nichts mehr
von der
Güte
zu finden ist
dann redest
du
nicht
von
Gott
Gottes
Güte
lässt
wachsen
gedeihen
Gott
der
Gütige
schaut
seine Schöpfung
an
jeden
einzelnen
Schöpfungstag
alles
was er gemacht hat
und
siehe
es ist
sehr gut
ein
Gütesiegel
direkt
vom Schöpfer
meine Güte
denkst du
beim Blick
in die gefallene Schöpfung
wie naiv
ist das denn
aber es ist
zum Glück
nicht
deine Güte
die
die Schöpfung
hält
und
jeden Tag
neu
aus dem Nichts
ruft
sondern:
SEINE
Güte
und
weißt
du
nicht
dass
Gottes Güte
dich
zur Umkehr
treibt
damit
die Schöpfung
wieder
sehr gut
wird
„… lobt ihn mit Dank, den Gütigen …“
17. September
„… sei gepriesen …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 515: Laudato si
wenn
dich
der Frust
packt
und
du
nicht
weiter
weißt
wirf
deine Krücken
weg
und
springe
wie
ein
Gaukler Gottes
mit den
Schmetterlingen
durch
die
Luft
und sei
es nur
versuchsweise
in Gedanken
damit
dein
gebeugter
Leib
sich wieder
aufrichtet
preise
deinen Schöpfer
indem du
springst
und
singst
und
dich
nicht abhalten lässt
von
nichts
und
niemand
Bruder Franz
lehre
uns
den Tanz
spiel auf
lass
dein Lied
erklingen
reiß
uns
mit
in den Reigen
mit dem
Loblied
auf
den Lippen
und
den hüpfenden
Tönen
unter
den Fußsohlen
Laudato si
„… sei gepriesen …“
16. September
„… daran der Mensch sich wärmt und nährt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 514: Gottes Geschöpfe, kommt zuhauf
es wärmt mich
dein
gutes Wort
dein Hass
hingegen
lässt mir das Blut in den Adern
frieren
es nährt mich
dein
freundlicher Blick
deine Ignoranz
hingegen
raubt mir die
Kraft
es wärmt mich
wenn du mir
Mut machst
dein Misstrauen
hingegen
lässt meine Begeisterung
erkalten
es nährt mich
wenn du mir Gründe
für eine Zukunft
voller Hoffnung
nennst
deine Schwarseherei
hingegen
lässt mich
hungrig
an Leib und Seele
zurück
also
wärme
mich
nähre
mich
bitte mich
an deinen Tisch
tauche
mit mir ein
ins hoffnungsvolle
Grün
und
dann
sing mir
das Lied
aus
Jugendtagen
und
erinnere mich
dass wir
nie
kleinbei
geben
wollten
deswegen Freunde schaut zu
dass dies Feuer immer brennt
holt ihr den Zunder
ich blas in die Glut
Wärme wirkt Wunder
oh ihr macht mir Mut
bis jeder vom andern
die Heiterkeit kennt
„… daran der Mensch sich wärmt und nährt …“
15. September
„… es werde…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 513: Das Feld ist weiß
es werde
auf der Erde
Heiterkeit
die´s Herz befreit
es werde
auf der Erde
Freude allerorten
mit den richt´gen Worten
es werde
auf der Erde
Zuversicht im Handeln
lasst uns im Frieden wandeln
Gießkannen himmelan
aus denen Rosen reifen
die Hoffnung ist zu greifen
komm pack dein Leben an
es werde
auf der Erde
Solidarität
wie gut das allen tät
es werde
auf der Erde
im besten Falle
Leben für alle
„… es werde…“
14. September
„… froh und satt…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 512: Herr, die Erde ist gesegnet
Foto: Pixabay / kabad ijeva
die schönste Pizza
das leckerste Steak
das vorzüglichste Buttergemüse
das köstlichste Buffet
der üppigste Nachtisch
sie zählen
nichts
gegen
die Erinnerung
an das herbe Brot
meiner Kindheit
nach harter Arbeit
auf dem Feld
im Schweiße des Angesichts
von Erwachsenen
mit Butter bestrichen
ein wenig Salz
darüber
gestreut
so aß man
miteinander
im Licht
der untergehenden
Sonne
nicht
ohne
dass
zuvor
der Älteste
ein Gebet
gesprochen
mit
dem
Dank
und
der
Bitte
um
den
Segen
niemand
fotografierte es
keiner
stellte es
in die Gruppe
man stand
oder saß
ganz präsent
in der Gemeinschaft
der Generationen
der Geruch
nach Roggen
stieg einem in die Nase
währenddessen
alle Eindrücke
inwendig
im Herzen der Erinnerung
unverlierbar
gespeichert
wurden
man sprach
wenig
aber wenn
dann wohnte
man
meistens
in den Worten
stand da
oder
saß
froh und satt
auf
gesegneter
Erde
man teilte
das Leben
wie ein Stück
Brot
wie eine Schale
frisches Wasser
es braucht
nicht
viel
um
im Glück
zu
sein
„… froh und satt…“
13. September
„…weißt du…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 511: Weißt du, wie viel Sternlein stehen
weißt
du
wohin
das Leben
führt
weißt
du
wie lieb
ich dich hab
weißt
du
was
sieben mal sieben
ist
ich
weiß
dass ich
nichts
weiß
die Sternlein
die am Himmel stehn
kann ich nicht zählen
manchmal seh
ich sie
mit hängendem Kopf
nicht mal
die Wolken
die über alle Welt gehen
die Mücklein
die in in der Sonne spielen
die Fischlein die sich
in der hellen Wasserflut kühlen –
ich bin oft
blind
für sie
weil
zu viel
mit
mir
beschäftigt
auch die Kinder
die frühe
aus ihrem Bettlein aufstehen
und
die Kinder
die nach abgebranntem Lager
auf der Straße übernachten
ich seh sie nicht
in ihrer Freude
ihrem Leid
weil zu viel
meinen Blick
nach
unten
drücken
will
um zu
wissen
muss
ich
sehen
lernen
Gott
erhebe
mir
den Blick
erhebe
mir
das Herz
denn
man sieht nur
mit dem Herzen
gut
und
dann
weiß
ich
zumindest
ahnungweise
wohin
das Leben
führt –
ins Gelingen
wie
lieb
du mich hast –
bis zu
den Sternen hin
wie
viel
sieben mal sieben ist -
49 mal
feiner Sand
ich
weiß
dass ich
alles
weiß
wenn
ich
mit dem
Herzen
sehen
lerne
Herr
lehre mich
sehen
öffne mir
die Augen
„…weißt du…“
12. September
„…über unserm Erdental…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 510: Freuet euch der schönen Erde
was
strahlt
über
unserm Erdental
was
leuchtet
selbst dann noch
wenn
all unsere Lichter
erloschen
sind
und
uns
unsere Worte
die
gutgemeinten
unter der Last der Tragödien
zerbrechen
es
strahlt
die
Verheißung:
Christ ist erstanden
und
wir
sprechen
im Namen Gottes
als Protestleute
gegen den Tod
vom
Leben
von
Menschlichkeit
vom
gegenseitigem
Trösten
und
in den Arm
nehmen
freut euch
mit den
Fröhlichen
und
weint
mit den
Weinenden
damit für die
die durch
die finstern Täler
müssen
doch
ein Licht
in ihren Herzen
leuchtet
„…über unserm Erdental…“
11. September
„…die Fischlein die da schwimmen sind, Herr, vor dir nicht stumm…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 509: Kein Tierlein ist auf Erden
manche
Menschen
sind
stumm
wie ein Fisch
geworden
wir
übersehen sie
oft
Gott
aber
hört
ihre
stummen
Schreie
ihre
lautlosen
Hilferufe
wenn sie
etwas
sagen
wollen
und
können doch
oft
nicht
weil
sie
immer wieder
von den Redenden
totgeschwiegen
durch
Unachtsamkeit
zum Verstummen
gebracht
willentlich
oder
aus Versehen
übersehen
vielleicht haben
die ersten Christinnen und Christen
auch deshalb
den
Fisch
als
Geheimzeichen
gewählt
als
Hoffnungszeichen
für die
die
unter die Räder
gekommen
die keine Kraft
mehr
haben
keine
Worte
keine
Laute
mehr
Der
von dem
das Geheimzeichen FISCH
erzählt
hat sie
wahrgenommen
eingeladen
ernst genommen
ICHTYS
auf deutsch:
der FISCH
ICHTYS
Iäsus CHristos Theou Hyos Sotär
Jesus Christus Gottes Sohn Retter
„…die Fischlein die da schwimmen sind, Herr, vor dir nicht stumm…“
10. September
„…es geht durch unsre Hände kommt aber her von Gott…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 508: Wir pflügen und wir streuen
Foto: Pixabay
mit leeren Händen sind gestartet
wir auf dieser schönen Erde
damit dann langsam Wachstum werde
und wir auf jenen Tag gewartet
an dem ein Aufbruch mög gelingen
mit unsren Fingern Ding um Ding begreifen
und scharf unsere Sensoren schleifen
es singt ein Lied in allen Dingen
so fließt durch unsre Hand die Welt
davon ist manches rund und schön
anderes wird bald vergehn
man kann nichts halten wenn es fällt
und altgeworden schaut man die Hände
sind wieder leer wenn wir einst geh´n
wenn unsre Tage dann verweh´n
wer bringt uns nun zum guten Ende? …
ER der unser Leben gnädig hält
und das was durch unsre Hand gegangen
bis jetzt vom Tag als unser Leben angefangen
es hebt uns leicht von dieser Welt
so brechen wir noch einmal auf wir müssen fort
die Zeit sie fließt zu ihrem Ende
das Leben geht durch unsre Hände
kommt aber her von Gott zu Gott
„…es geht durch unsre Hände kommt aber her von Gott…“
9. September
„…Himmels Au, licht und blau…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 507: Himmels Au licht und blau
dass Er mich
auf einer
grünen Aue
weidet
das ist mir
seit Kindertagen
durch den
Psalm des guten Hirten
lang vertraut
dass ER mein
Auge erfreut
durch des
Himmels Au
habe ich
erst heute
als Sprachfigur
in diesem Lied
entdeckt
das Licht
das Blau
steht
für
Gottes Gegenwart
sie ist mir heute
fraglich
diese
Gegenwart
nach
einem schweren Unglücksfall
mit großer Tragik
wo man
als Pfarrer
als Mensch
erst einmal
gar nicht weiß
was man
sagen soll
ich habe mich deshalb
heute Abend
vor die untergehende Sonne gesetzt
den Himmel
meditiert
das
Blau
das
Licht
denn in mir
war es
traurig
grau
finster
und
schwer
mit den Strahlen
kam die
Wärme
und
ein wenig
Hoffnung
dass ER selbst
in ausweglosesten Fällen
einen Weg kennt
ins
Licht
ins
Blau
von dieser
kleinen Hoffnung
werde ich
am Samstag
auf dem Friedhof
reden
und
vom
Licht
und
vom
Blau
der Gegenwart Gottes
protestieren
gegen
all das
traurig Grau
„…Himmels Au, licht und blau…“
8. September
„…dich predigt Sonnenschein und Sturm …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 506: Wenn ich o Schöpfer deine Macht
die Worte
die wir
machen
um
Gottes Liebe
zu beschreiben
die Gedanken
die wir entwerfen
um
Gottes Macht
zu erfassen
die dogmatischen Lehren
die wir entwickeln
um
Gottes Güte
zwischen zwei Buchdeckel
zu pressen
sind
gute Versuche
sinnvolle Unternehmungen
ehrenhafte Wagnisse
nur
wenn wir
Gott
elementar
erleben wollen
genügt
zuweilen
einfach
rauszugehen
sein Gesicht
in die Sonne
zu strecken
und
mit
ausgebreiteten Armen
die Wärme
zu tanken
wie ein
Schmetterling
vor dem ersten Flug
wenn wir
Gott
elementar
spüren wollen
genügt
zuweilen
einfach
rauszugehen
sein Gesicht
in den Sturmwind
zu halten
und
mit ausgebreiteten Armen
die Macht
zu spüren
wie ein Boot
mit Wind gefüllten Segeln
das sich
anschickt
den Atlantik zu überqueren
nur Worte
über Gott
brechen
entzwei
wie altes Papier
ab und an
benötigen wir
die Begegnung
mit
den Elementen
wohl deshalb
sprach der Sohn Gottes
am liebsten
unter
freiem Himmel
seht die Lilien auf dem Feld
schaut die Vögel unter dem Himmel
dazu
muss man
Kirchen
Häuser
Räume
verlassen
raus
in die Natur
und
hören
und
sehen
und
spüren
die Predigt
der Elemente
um
Gott
nahe zu sein
„…dich predigt Sonnenschein und Sturm …“
7. September
„…wir rühmen seine Güte die uns das Feld bestellt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 505: Die Ernt ist nun zu Ende
Hektar Ar Quadratmeter
meine Großeltern
kannten diese Einheiten natürlich
aber wenn sie ihre Felder bestellten
dann sagte mein Opa:
das sind drei Morgen mein Junge
drei Morgen?
ich verstand nichts
ein Morgen
so erklärte er mir
ist die Größe eines Feldes
das ein Mann mit einer Sense
an einem Morgen mähen kann
wenn –
und dann kam die Einschränkung-
wenn ihm Gott
die Kraft dafür gibt
drei Morgen …
Gurken Kolrabi Kartoffeln
andere Früchte des Feldes
die in Leiterwagen
in großen Körben übereinandergestapelt
mehrere Kilometer lang
zu Fuß die Luxemburger Straße
auf den am Dienstag und Freitag
stattfindenden Trierer Wochenmarkt
gezogen wurden
Bevor es losging
wurde gebetet
wenn die Arbeit getan war
wurde gebetet
wenn das verdiente Geld
- Groschen und silbrige 50-Pfennig-Münzen
mit der pflanzenden knieenden Frau -
gezählt wurde
wurde gebetet
oft denke ich
an meine Großeltern zurück
an ihren Glauben
ihre Bitten
ihren Dank
an ihr selbstverständliches Verhältnis
zu der Schöpfung und dem Schöpfer
und manchmal kniee ich dann
wie die 50 – Pfennig-Frau
und bitte Gott um seinen Segen
„…wir rühmen seine Güte die uns das Feld bestellt …“
6. September
„…von der Quelle bis zum Meer …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 504: Himmel Erde Luft und Meer
tauche
ein
in den
Fluss
des
Lebens
einst
bist du
aufgebrochen
an der Quelle
losgegangen
und
mit jedem Schritt
wurde der Strom
stärker
der Fluss
breiter
gewachsen
gereift
älter
geworden
tauche
ein
in den
Fluss
des
Lebens
die Zeit
ist ein
Fluss
ohne Ufer
wurdest
mitgerissen
fortgespült
Wasser
bis
zum
Hals
Land
unter
bist
wieder
aufgetaucht
tauche
ein
in den
Fluss
des
Lebens
siehst
das Meer
das
große
Ziel
und
weißt
du gehst dir
nicht
verloren
denn
der
der dich
einst
losgeschickt
ist
bei dir
hebt
dich
hält
dich
wartet
auf
dich
in diesem
Meer
aus
Licht
„…von der Quelle bis zum Meer …“
5. September
„…geh aus mein Herz …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 503: Geh aus mein Herz und suche Freud
wenn dir
die Kraft
ausgeht
fordere
dich auf:
Geh aus mein Herz
geh
in die Schöpfung
schau dir
all das
an
wie es
wächst
gedeiht
reift
Blumen
Vögel
Gärten
Wälder
Berg Hügel Tal und Felder
wenn dir
die Hoffnung
ausgeht
fordere
dich auf:
Geh aus mein Herz
mach dich
auf die Suche
nach
der Freude
lass dich anstecken
vom
pulsierenden Leben
sing mit
wenn
alles singt
und
lasse
was dem Höchsten klingt
aus deinem Herzen
rinnen
geh
nicht
in
die Betonstädte
in
die
viereckigen Kauftempel
lass dich
nicht
locken
durch Werbung
als ob
du
leben würdest
weil du
dieses
oder
jenes
gekauft hast
geh
in
die Natur
mit
leichtem
Gepäck
offener
Bereitschaft
für
den Himmel
über dir
und
in dir
wenn dir
die Kraft
ausgeht
sammle
den kleinen Rest
und
geh
aus
dem Haus
ins
Weite
atme
bete
lobe
singe
dem Schöpfer aller Dinge
lebe
„…geh aus mein Herz …“
4. September
„…füllet uns alle mit seinem Segen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 502: Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit
was
erfüllt
dich
was
erfüllt
mich
Material
füllt
die Keller
die Garage
die Zimmer
erfüllt
seinen Zweck
aber
es
erfüllt
nicht
Haben
immer mehr
Haben
stellt
die Räume
zu
erfüllt
kann ich
nur werden
wenn ich
vorher
leer
geworden bin
alles
aus den Händen
lege
mein Herz
freischaufele
meinen Kopf
von einem kalten
frostig klaren
Ostwind
durchpusten
lasse
nichts
erwarte
nichts
will
nichts
kaufe
nichts
habe
sondern:
nur bin
aber
das
ganz
rein
wie am Anfang
klar
wie am Ende
warum also
nicht immer wieder auch
unterwegs
auf meinem Weg
bete:
fülle uns
alle
mit deinem
Segen
spüre
den tiefen Frieden
erfüllt sein
in der Gewissheit:
ich bin
„…füllet uns alle mit seinem Segen…“
3. September
„…Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 501: Wie lieblich ist der Maien
Hass
verdunkelt
dir
Blick
Auge
Herz
Frostige Augen
Fäuste
in
der
Sprache
im
Auftritt
ich frage
mich
ich frage
dich
wer
hat
das Licht
in deinem Blick
gelöscht
was
hat
dich
so klein
gemacht
wo
hat dir
die Liebe gefehlt
auf deinem Weg
Angst
essen Seele auf
dein Schöpfer
hat
dich
aus Liebe
geschaffen
hat
andere
aus Liebe
geschaffen
ich wünsche
dir
dass dir
ein Licht
aufgeht
dir
ins
finstre Herz
die Liebe
fällt
damit
die
die
dir
begegnen
aufatmen
weil
dein Blick
sie
wärmt
„…Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein…“
2. September
„…in allen Landen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 500: Lobt Gott in allen Landen
überall
in
allen
Landen
nicht nur
in meinem Land
überall
auf der
ganzen
Erde
nicht nur
in meiner kleinen Welt
wer spaltet
sät Unfriede
der eines Tages
auf ihn
zurückfallen wird
wer egoistisch vorgeht
mag kurzfristig
einen Vorteil haben
langfristig
wird es
ihn ruinieren
überall
in
allen
Landen
sind
Menschen
aufeinander
angewiesen
Hand in Hand
verbunden
Herz mit Herz
wir werden uns nur
miteinander
glücken
die Pandemie
besiegen
das Klima
verbessern
das Leben
gestalten
alle miteinander
oder
auf die Dauer
keiner
alles Leben
ist
verbunden
wir haben
die
Wahl
„…in allen Landen …“
1. September
„…Erd und Himmel sollen singen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 499: Erd und Himmel sollen singen
da in diesen krisenreichen Zeiten
das Singen miteinander zu riskant
das Ohr erheb über den Tellerrand
lausche in die tiefen Weiten
da hörst du´s singen allerorten
Gezirp Gezwitscher und Gesang
des Universums kosmisch Klang
singt zu dir mit ew´gen Worten
du spürst wie Wind durch Blätterkronen schweift
sich hin und herwiegt im Getreide
säuselt sanft im Sommerkleide
ein Lied in dir zum Klingen reift
ein neues Lied nach langem Schweigen
will nach und nach durch deine Adern fließen
du erhebst den Blick und willst den Himmel grüßen
dann tanzt du mit im bunten Reigen
nichts und niemand kann dir verwehren
dankbar befreit trotz all dem Schlimmen
mit Erd und Himmel einzustimmen
mit einem Loblied den Schöpfer unsres Lebens ehren
„…Erd und Himmel sollen singen …“