Evangelische Kirchengemeinde Igersheim
Gott ist Liebe. 1. Johannes 4,16

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Eine tägliche Andacht in Zeiten der Krise - 

ein Wort zum Tag ... 

ein Passionskalender mit Impulsen 

zu alten und neuen Gesangbuchliedern,

alle Texte:                      

Uwe Krauß


Bilder / Zeichnungen / Bibeltexte: 

Igersheimer Bibel


Fotos:                           

siehe Namen 

wenn kein Name unter dem Foto steht, ist das jeweilige von Uwe Krauß aufgenommen


11. April

AM KARSAMSTAG

„…wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird /

so werden wir sein wie die Träumenden…“

aus: Psalm 126 „Ein Wallfahrtslied“

 

ein 

wenig

träumen


darf man

schon

 

heute am Karsamstag

 

der Tag

an dem 

Jesus

hinabgestiegen

in das 

Reich des Todes

 

um 

wiederzubringen

unsere

Gefangenen

 

damit

am Morgen

sein wird


unser Mund

voll 

Lachens


und 


unsere Zunge

voll 

Rühmens

 

denn

die 

mit Tränen 

säen


werden


mit 

Freuden 

ernten

 

wie könnten wir 

das

vergessen

 

ein 

wenig

träumen

darf 

man 

schon

 

am Vorabend

von 

Ostern


ein

 Freudenfeuer

entzünden

 

und


ein wenig


das 

Licht

des

neuen

Morgens


erahnen

  

„… wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird /

so werden wir sein wie die Träumenden…“

AB MORGEN 

WIRD 

DER PASSIONSKALENDER

ZUM 

OSTERKALENDER


10. April 

Karfreitag

„… statt der Angst und Mühe / ist nun Hoffnungszeit …“

aus: Ev. Gesangbuch 548: 

Kreuz, auf das ich schaue

Foto: Margit Unbehauen 


soviel 

Angst


durchkreuzt

von dem

der sagt:


Ich 

habe die Angst 

überwunden

Seid 

getrost

 

soviel 

Hass


durchkreuzt

von dem

der sagt:


Vater

vergib ihnen

sie wissen nicht

was sie tun

 

soviele 

Bruchstücke


durchkreuzt

von dem

der sagt:


Es ist vollbracht

 

soviel 

Ausweglosigkeit


durchkreuzt

von dem

der sagt:


Vater

in deine Hände

befehle ich

meinen Geist

 

soviel 

Mühe


hat 

sich

gemacht


die Angst

der Hass

das Bruchstück

die Ausweglosigkeit

 

um 

uns 

kleinzumachen


um 

uns 

Hoffnung

zu 

zerstören

 

aber 


wie 

soll 

das gelingen


wenn 


der Eine

für uns 

ist


und 


auf 

sich 

nimmt


unsere Schuld


um 

uns 

zu öffnen

für immer:

 

das Paradies


 „… statt der Angst und Mühe / ist nun Hoffnungszeit …“

Foto: Margit Unbehauen



9. April

Gründonnerstag

„… Gott geht zu allen Menschen …“

aus: Ev. Gesangbuch 547: Menschen gehen zu Gott in ihrer Not

 


zu allen


nicht nur

zu einigen

Auserwählten

 

zu allen


nicht nur

zu einigen

die 

meinen


dass 


allein sie 


den Weg wissen würden

 

zu allen

nicht nur

zu einigen

die 

behaupten


dass 


allein sie 


im Besitz der Wahrheit seien

 

zu allen


nicht nur

zu einigen

die 

frohlocken


dass 

am Ende 


nur sie


mit dem Leben 

belohnt 

werden 

würden

 

Gott

geht 

zu allen Menschen


zu allen

 

denn 

der

der da ist


der 

Weg


die 

Wahrheit


das 

Leben

 

der stirbt

den 

Kreuzestod


für 

Christen


und 


Heiden

 

und

 

vergibt


ihnen


beiden

 

„… Gott geht zu allen Menschen …“


8. April

„… eines wünsch ich mir vor allem andern…“

aus: Ev. Gesangbuch 546: Eines wünsch ich mir vor allem andern

 

die 

wünsche

werden 

schnell

zurechtgerückt

 

wenn 

es

hart auf hart 

kommt

 

so vieles

was man sich gewünscht

hat sich

in der Krise

als 

nicht tragfähig 

erwiesen

 

so vieles

was man selbstverständlich

oft ohne ein Danke 

einfach hingenommen


ist jetzt

zum Wunsch geworden

vor 

allem anderen

 

einander sehen

ohne 

Mindestabstand

 

einkaufen

ohne 

Angst

 

Gottesdienst 

feiern 

können

  und 

Dutzend andere Dinge mehr


In Kontakt kommen

Resonanz spüren

knisternde Begegnung

 

dreidimensional leben

weniger vor dem Bildschirm

sondern mittendrin


und

die Seele 

weit auszuspannen


das Herz 

zu öffnen


um 

den gestirnten Himmel 

über mir

als ewige Heimat

in mir 

zu spüren

 

eins wünsch ich mir vor allem andern:


die Gewissheit

dass uns 

nichts 

trennen kann


von der 

Liebe Gottes

die 

in Christus Jesus ist

unserm Herrn

 

wirklich

nichts

 „… eines wünsch ich mir vor allem andern…“

Foto: Igersheimer Bibel 




7. April

„… du suchtest mich…“

aus: Ev. Gesangbuch 545: Ach, mein Herr Jesus, wenn ich dich nicht hätte

 

so oft 

fragen 

Menschen

in 

schlimmen 

Zeiten:


Wo ist Gott?

 

ich frage mich

wie oft 

Gott 

sich fragt:


Wo ist der Mensch?

 

die Menschen 

suchen 

sich

durch 

die schweren Tage


und manchmal 


verlieren 

sie sich

in 

Gewohnheit

Abgestumpftheit


selbst 

in schlimmen Zeiten

ist man manchmal 

doch 

sich selbst 

der Nächste

 

wir wirken 

zuweilen

wie Verlorene


und 

das 


war schon 

vor 

der Krise 

so

 

Jetzt aber

stellt sich uns

so sehr 

unausweichlich 

die Frage


wer 

uns 

findet

 

Gott 

macht sich 

auf die Suche


immer


er sucht 

behutsam

ruft 

sanft:


Adam 

wo bist du?


  Eva 

wo bist du?   


Wo ist Gott?


Er ist 

auf der Suche


nach 

mir


nach 

dir

 

Schenk ihm dein Vertrauen

Lass dich finden

Sage:

Hier bin ich

 

Du suchtest mich

und nahmst mich mit Erbarmen

in deine Arme

 

Verlorener Sohn

Verlorene Tochter


Lass dich finden

von dem


der dir 

deine Fragen 

beantworten 

kann


mit 

seiner 

grenzenlosen 

Liebe

„… du suchtest mich…“


6. April

„… unser Herz gefangen…“

aus: Ev. Gesangbuch 98: Korn, das in die Erde 


Foto: Igersheimer Bibel 


da war die 

Zeit im Davor


und wir 

viel zu oft 

gefangen

in so viel Nebensächlichkeiten


umgetrieben 

von 

Nichtigkeiten

 

da ist die 

Zeit im Mittendrin


und wir 

wie gelähmt

in so viel 

Angst vor Morgen

 

da wird sein die 

Zeit im Dereinst


in der wir 

befreit 

gehen können


wenn wir 

nicht 

vergessen


die 

Zeit im Davor


die 

Zeit im Mittendrin

 

gefangenes Herz


werden 

wir 

sagen


atme weit

ein 

und 

aus


schlage 

bewusst


Davor Mittendrin Dereinst

 

gefangenes Herz


werden 

wir 

sagen


schlage

Jetzt

 

und 

spüre


wie 

die Liebe 

auflebt


Jetzt

im 

Mittendrin

 

werde 

dir 

treu


immer 

mehr 


unverwechselbar 


du selbst


gestern 

heute 

und 

in alle Ewigkeit


Freies Herz

„… unser Herz gefangen…“ 


5. April

Palmsonntag

„… Kyrie eleison / sieh wohin wir gehn…“

aus: Ev. Gesangbuch 97: Holz auf Jesu Schulter

 

                   Foto: Igersheimer Bibel                     

wir gehen nur auf Sicht

wer weiß was morgen

wie groß die Sorgen

ach Herr - ich weiß es nicht

 

drum Jesus dich erbarme

über deine leidgeplagte Erde

auf dass an allen Orten wieder Leben werde

schließ voll Trost uns fest in deine Arme

 

Kyrie eleison / sieh wohin wir gehn

bei unserm Stolpern unserm Fallen

gib wieder festen Schritt uns allen

ruf uns aus den Toten / lass uns auferstehn

 

„… Kyrie eleison / sieh wohin wir gehn…“ 


4. April

„… Lieber Herr Jesu, wandle uns von Grund auf …“

aus: Ev. Gesangbuch 96: Du schöner Lebensbaum des Paradieses

Foto: Igersheimer Bibel 

dass so vieles

das jetzt sich zum Besseren gewandelt

als vor der Krise

auch nach der Krise 

bleibt


bezweifeln nun schon wieder einige

da der Mensch

so sagen sie

unbelehrbar sei 

und schnell vergäße

 

ich weiß nicht

ob das stimmt


zu elementar in kürzester Zeit

haben sich in unser Leben

unauslöschlich eingeprägt

die grundlegenden Werte

von denen wir 

schon immer gelebt

nach denen wir 

schon immer gestrebt

 

als da wären

Wertschätzung

Solidarität

Dankbarkeit für kleine Dinge

Geborgenheit trotz Angst

Zeit für ein Gespräch

Stehenbleiben

und das Gesicht des anderen wahrnehmen

wie ein Geschenk

 

vielleicht müssen wir nur 

täglich neu bitten

um wahre Einsicht

tiefe Demut

echte Menschlichkeit

 

so wird es möglicherweise

nach und nach 

unsere Grundhaltung

und wir erinnern uns

ein Leben lang 

immer wieder daran

wie wenig es braucht 

um glücklich zu sein

 

ein Wandel

eine Umkehr

eine neue bessere Gesinnung


warum sollte es uns 

nicht gelingen

wenn doch unser aller Leben 

davon abhängt

 

gebe Gott 

dass wir mit Zuversicht

an diese Aufgabe herangehen: 


die Bildung des Herzens

das Entstehen von Menschlichkeit


war es nicht das 

warum wir einst aufgebrochen

um die Welt 

zum Guten hin 

zu verändern


Die Chance ist da – 

warum sollten wir sie 

nicht nutzen


uns

unseren Kindern

unseren Enkeln 

zuliebe


allen die 

jetzt 

mit uns

und  einst

nach uns 

leben werden

„… Lieber Herr Jesu, wandle uns von Grund auf …“


3. April

„… er ist allein im Garten / er fürchtet sich in dieser Nacht …“

aus: Ev. Gesangbuch 95: Seht hin, er ist allein im Garten

 Foto: Igersheimer Bibel


Nachts

wenn die Gedanken kommen

wenn man 

nicht 

ausweichen kann

 

Nachts

wenn man hilflos ausgeliefert

seiner Angst

 

wenn die Bildschirme 

nicht mehr flimmern

de Handys im Lademodus

die Telefonhörer eingehängt

 

die Nachrichtenticker 

ausgeblendet


   man kommt zur Ruhe  

oder 

auch nicht


die Tage fließen

oder 

stehen 

zäh 

fast still

 

wenn man es nur schon 

vorüber hätte

und

 alles wieder so wäre 

wie zuvor

 

aber 

es hilft alles nichts


sie muss ausgehalten sein

mühsam 

durchschritten

diese monatelang drohende Nacht

über dem Erdball

 

wer steht uns bei

 

und 

wir hören


dass ER 

auch 

allein im Garten


gethesame-einsam


verraten 

verlassen


das Leid und Elend


durchschritten


durchlitten

und das doch 

stets

in engster Bindung 

zum Vater


der ihm 

einen Engel 

schickt

als er vor Angst

Blut und Wasser 

schwitzt 


und 


er so den Kelch des Leides 

nicht vorübergehen lässt


damit 

wir 


ihn nicht trinken müssen 

bis zum Grund

 

so wird

aus dem 

Kelch des Leids 

für ihn


der Kelch des Heils 

für uns

Foto: Igersheimer Bibel


seither wissen wir

dass selbst in tiefster Nacht

der Morgenstern nicht fern

 

weil ER da ist 

und mein Einsamsein 

ihm nicht fremd


wird aus 

Alleinsein 

Gemeinschaft 

wachsen


aus 

Nacht 

Tag


aus 

Angst 

Mut

 „… er ist allein im Garten / er fürchtet sich in dieser Nacht …“ 


2. April

„… er wollte, dass die Erde / zum Stern des Kreuzes werde …“

aus: Ev. Gesangbuch 94: Das Kreuz ist aufgerichtet

 

ein Stern

leuchtet 

am Abend

ein Stern

kündet 

den Morgen

 

Morgenstern

Abendstern

 

die Astronomie erklärt uns 

sternenkundig

dass dies vor allem 

die Venus

aber auch daneben

nicht so häufig

Jupiter und Merkur 

sein können

 

dass diese aber

im eigentlichen Sinn 

Planeten

und 

keine Sterne seien


weil sie nicht

aus sich selbst leuchten

sondern 

von der Sonne

angestrahlt werden würden


die Sonne aber 

sei ein Stern …

 

so ist es wohl astronomisch gesehen 

nicht korrekt

die Erde 

als einen Stern 

zu bezeichnen


sie kann 

nicht

 aus sich selbst 

leuchten

 

schon gar nicht


in diesen 

krisenreichen Tagen


es sei denn

etwas 

auf ihr 

leuchtet 

weit hinein


in alle 

Äonen

kosmische Weiten


unauslöschlich


von allen Mächten der Finsternis 

nicht zu greifen

 

ein Hoffnungszeichen

an dem die Todesmächte 

sich ausgetobt

und doch 

in ihrer Macht

ein für alle Mal gebrochen: 

das Kreuz

 

so wird 

aus dem unscheinbaren 

kleinen 

blauen 

Planeten


der 

Stern des Kreuzes –


als ewiges Zeichen 

in das Universum 

gesetzt 


von dem

der 

von sich sagt:


Ich 

bin 

das Licht der Welt

(oder besser übersetzt aus der griechischen Ursprache):

das Licht des Kosmos

 

Und das Licht 

scheint in der Finsternis


ihr 

zum Trotz


unsere Hoffnung aber 

spannt sich 

weit


zwischen 

Morgenstern 

und 

Abendstern


auf dass es 

hell werde 

auf 

der 

Erde


auf dem 

Stern des Kreuzes

„… er wollte, dass die Erde / zum Stern des Kreuzes werde …“ 



1. April

„…vor dem Wunder, das geschah  …“

aus: Ev. Gesangbuch 93: Nun gehören unsre Herzen

 

ein Wunder

wir 

brauchen 

ein Wunder


jetzt


kann 

nur 

ein Wunder 

helfen

 

ein 

Medikament

ein 

Impfstoff

ein Wunder

 

die nächste frohe Botschaft

wird 

aus einem Labor kommen


der Ruf

„Heureka!“

ich hab´s gefunden

wird sich

verbreiten

glasfaserschnell

um den Erdball

wie ein Lauffeuer

 

das Ergebnis

weltweit vernetzter Kommunikation 

 

was an sich 


schon

ein Wunder ist


dass Menschen

quer 

durch 


alle 

Kontinente

Weltanschauungen

Lebensstile


miteinander 

reden

gemeinsam 

arbeiten

an der Heilung

 

größer noch wird es sein 

das Wunder

wenn die Menschen

auch 

nach 

der erhofften Lösung


miteinander

in friedvollem Kontakt 

Austausch 

bleiben


für die vielen 

anderen 

drängenden Fragen

unserer Zeit

 

ein Wunder

wir 

brauchen 

ein Wunder


jetzt


kann nur 

ein Wunder 

helfen

 

ich singe

in den Abendhimmel

zur blauen Stunde

das Jochen-Klepper-Lied

 

Denkt der frühern Jahre / wie auf eurem Pfad

euch das Wunderbare / immer noch genaht

 

Gott

der du selbst 

den Tod

ins Leben 

wandeln kannst


der du

aus den toten Ästen einer Linde

hoffnungsvolles Grün 

hervorspringen lässt


Gott - 

schenke uns ein Wunder

„…vor dem Wunder, das geschah  …“



31. März

„… jetzt mit des Geistes Kraft und Licht …“

aus: Ev. Gesangbuch 92: Christe, du Schöpfer aller Welt

 Foto: Igersheimer Bibel


wenn 

unsere Kraft

an 

ihr Ende kommt

und 

wir 

gleichen

dem geknickten Rohr

 

wenn

unser Licht

fast 

auszugehen 

droht

im glimmenden Docht

 

dann 


hören 

wir 

die Botschaft:


er 

wird den glimmenden Docht

 nicht 

löschen


er 

wird das geknickte Rohr 

nicht 

zerbrechen

 

mit des Geistes Kraft und Licht

stützt 

er 

uns


und 

schickt 

uns 

los

mit 

aufrechtem Gang

 

mit des Geistes Kraft und Licht

entzündet 

er 

neu


in unseren Herzen

diesen 

Funken 

Zuversicht

den wir brauchen

um nicht 

in Angst und Eintönigkeit

wie gelähmt 

zu erstarren

 

eine Melodie

ein Lied

steigt empor –


ich singe es

für 

bessere Zeiten


in denen wir 

uns

wieder 

Arm in Arm

Schulter an Schulter


erfreuen 

an 

echter Begegnung:

 

deswegen Freunde

schaut zu

dass dies Feuer immer brennt

 

Holt ihr den Zunder

ich blas in die Glut

Wärme wirkt Wunder

oh ihr macht mir Mut

 

bis jeder

vom andern

die Heiterkeit kennt

 

jetzt mit des Geistes Kraft und Licht

sich 

nicht 

beugen

 all dem Irrsinn


ja nicht


aufrechter Gang

Licht im Blick

„… jetzt mit des Geistes Kraft und Licht …“ 



30. März

„… mich in das Meer der Liebe zu versenken …“

aus: Ev. Gesangbuch 91: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken


Foto: Igersheimer Bibel

 

was 

schützt 

mich


die Liebe

 

was 

umgibt 

mich


die Liebe

 

warum 

bin ich hier


wegen 

der Liebe

 

so schnell 

ist sie vergessen

diese 

letzte tiefste Wahrheit

über 

unserem Leben

 

geschaffen 

aus 

Liebe


getragen 

Tag für Tag 

in 

Liebe


bewahrt 

erlöst

durch 

Liebe

 

manchmal ahnte ich es

schon 

als Kind

nachdem 

ich bei Asterix gelesen

wie Obelix 

unverwundbar

mächtig stark

weil er als Kind

in den Zaubertrank gefallen

 

ich breitete die Arme aus

und 

fühlte mich unverletzbar

weil ich mich 

fühlte

als hätte ich 

im Meer der Liebe 

gebadet


die Liebe 

die mich 

umgeben


 meine Eltern  

meine Großeltern

meine Lehrer 

an der Grundschule


auch wenn sie schon lange 

alle gegangen

sind sie 

bis in meine Gegenwart hinein

Wegweiser 

für die Liebe Gottes

die allem Leben 

zugrunde liegt

 

unverlierbares Fundament

unseres 

zerbrechlichen Daseins

 

manchmal ist es gut

sich zumindest

 augenblicksweise

in 

das Meer 

dieser Liebe 

zu versenken


um 


daraus 

unverlierbar 

aufzutauchen

als ein von Ewigkeit her 

geliebtes

nie vergessenes 

Kind Gottes

 

der Angst zum Trotz

immer neu 

zu bekennen:


am Anfang 

am Ende

mitten im Leben 

sowieso


entscheiden 

allein Gott und 

seine Liebe 


über 

mein 

Leben

„… mich in das Meer der Liebe zu versenken …“ 




29. März

„… und bin gewiss in aller Not …“

aus: Ev. Gesangbuch 90: Ich grüße dich am Kreuzesstamm

 Foto: Igersheimer Bibel


Ich bin gewiss


so

beginnen

manche 

unserer steilen Sätze

 

und

es kann sein

dass wir 

mit diesem Satz 


abstürzen

in 

finstre 

Täler

 

von unserer Gewissheit

bleibt 

kaum was Nennenswertes 

greifbar


wenn 


die Angst 

nach uns greift


dass von 

uns 

nicht viel übrigbleibt

 

die letzte

tiefe Gewissheit

entspringt 

nicht 

aus uns selbst

sie wird 

nicht 

geboren

in heroischen Statements

 

sondern

 

sie entsteht

meistens 

in großer Schwachheit


in 

ausweglos 

erscheinenden

Zumutungen des Lebens

 

wenn 

wir eigentlich

nicht 

mehr können


wenn 

uns 

die tröstenden Worte

die gut gemeinten Erklärungen 

wegbrechen


wie 

brüchiges Eis 

das uns

nicht trägt

 

so am Ende

mit uns selbst

bricht sich

in unserer Ohnmacht

letzte Gewissheit 

Bahn

 

von 

außerhalb 

unserer selbst


vernehmen wir


die letzte

die erste 

Stimme


die da spricht:

 

Fürchte dich nicht


du sollst wissen


du gehst 

dir 

nicht verloren


ich 

kenne 

dich 

mit Namen


 Siehe 


ich 

habe dich 

eingezeichnet 

in meine Hände

 

Gewissheit 

wird

wenn 

in uns 

die göttliche Stimme 

spricht


allen Widerwärtigkeiten 

zum Trotz

  „… und bin gewiss in aller Not …“




28. März

„… Herr Jesu, deine Angst und Pein / lass meine letzte Zuflucht sein …“

aus: Ev. Gesangbuch 89: Herr Jesu, deine Angst und Pein

 Foto: Igersheimer Bibel


Auf der Flucht

braucht 

man

eine

 Zuflucht

 

und 

die

sollte man

nie 


suchen

in 

einer Lüge

hinter 

einer Maske

 

echte Zuflucht

bietet

echten Schutz

 

wenn man mit

dem Rücken zur Wand steht

braucht man

eine 

letzte 

Zuflucht

 

einen

zu dem 

ich 

Zuflucht nehmen kann


der mich 

schützt

in böser Zeit

unter 

dem Schatten

seiner Flügel

 

einen

der die 

Angst und Pein 

kennt


und 

der nicht geflohen

weil 

er 

seine letzte Zuflucht kannte:

 

Vater

in deine Hände

befehle 

ich 

meinen Geist

 

Gebet 

der letzten Zuflucht

Halt 

in schlimmster Lage


Worte geborgt

durch all die Zeiten

für die

die 

mit dem Rücken zur Wand stehen

für uns


   Auf der Flucht

braucht 

man

eine

 Zuflucht


damit 

man es 

nicht ganz verlernt


eines Tages

wieder 

aufrecht 

zu stehen


und 


sagen zu können

mit all dem Mut

der 

die Verzweiflung 

überwunden:


Hier bin ich


Ich geh mir 

nicht 

verloren


der Angst zum Trotz

„… Herr Jesu, deine Angst und Pein / lass meine letzte Zuflucht sein …“



27. März

„… dass ich Demut von dir lern / und Geduld in Plage …“

aus: Ev. Gesangbuch 88: Jesu, deine Passion

 Foto: Igersheimer Bibel


                                                                                                                                Geduld

ist eine seltene Tugend

 

alles musste 

immer schneller 

gehen


und

vielleicht 


denkt jetzt so mancher

mit Demut

an die Zeit

als er noch nicht einmal

5 Minuten 

an der Kauflandkasse warten konnte

ohne zu brüllen:


„Neue Kasse, bitte schnell!“


anstatt 

sich damals schon

zu besinnen

und 

mit seinen Mitmenschen in der Schlange

die Wartezeit 

wie ein gutes Stück Brot 

zu teilen 

und 

zu reden

 

Geduld

ist eine

seltene Begabung

 

aber ohne sie

wird es 

nicht möglich sein

die Plage 

auszuhalten


und


umzuwandeln 

in Hoffnung

auf bess´re Zeiten

die

schon in der Gegenwart 

beginnen könnten

die bess´ren Zeiten –


es liegt viel 

an uns

 

Grundvoraussetzung

für Geduld

war schon immer:


Demut

 

wissen

dass 

nichts 

selbstverständlich


der nächste Atemzug

das Dach 

über dem Kopf

Essen

Trinken

Menschen

mir

an die Seite gestellt

 

Alles 


Gabe

Geschenk

Gnade


immer


in guten 

wie 

in schweren Zeiten

 

Demut

ist 

der erste Schritt 

aus 

der 

Krise – 


sie lässt uns wieder 

menschlich 

werden


sanftmütig


und 


von 

Herzen 


demütig


„… dass ich Demut von dir lern / und Geduld in Plage …“



26. März

„… hilf tragen mit Geduld …“

aus: Ev. Gesangbuch 87: Du großer Schmerzensmann

 Foto: Igersheimer Bibel


wenn es 

hart auf hart

kommt


braucht es 

Menschen

die tragen können

 

geduldig

ohne groß Aufhebens zu machen

sind sie einfach da:

 

Wasserträger

Alltagsheldinnen

Regaleinräumer

 

Alte Menschen-Besucherinnen

Den Anderen-ein-Lächeln-ins-Gesicht-Zauberer

Kleine-Überraschungen-Kreierende


  wenn es 

hart auf hart

kommt


braucht es 

die Geduldigen

die 

die nicht 

kleinbei geben

die

die den langen Atem

in guten 

wie in schweren Zeiten

schon lange eingeübt:

 

Gute-Geschichten-Erzählerinnen

Troubadoure der Hoffnung

Spucke-auf-aufgeschlagene-Knie-Streicherinnen


wenn es 

hart auf hart

kommt 


braucht es 

die Hörfähigen

die

die den kleinen Trommler 

noch vernehmen

der beharrlich 

in uns schlägt:

 

die Nutella-aufs-Brot-Streicherinnen

die Blumen-in-die-Vase-auf-den-Tisch-Steller

die frisches-Brot-Bäckerinnen


  wenn es 

hart auf hart

kommt


braucht es 

sanftmütige 

starke 

Menschen

die 

mit weichen Konturen

Visionen des Lichts

an den düsteren Himmel 

malen:

 

die Gute-Nachricht-Verkündigerinnen

die für-die-anderen-Beter

die Gott-alles-Zutrauenden

 

wie sehr 

wir sie 

in diesen harten Tagen 

nötig haben:


die

die unsere Hoffnung

hinaus 

ins 

Weite

auf ihren Schultern tragen


und 


sich 

nicht 

irre machen lassen


sondern 


in aller Geduld 

davon zeugen

dass 

noch nicht

 aller Tage Abend

 

„… hilf tragen mit Geduld …“ 



25. März

„… tausend-, tausendmal sei dir / liebster Jesu Dank dafür ...“

aus: Ev. Gesangbuch 86: Jesu, meines Lebens Leben

                                                                                                                        Foto: Leonore Krauß


Eines Tages  

wenn 

wir 

das alles

hoffentlich 

gut

überstanden

 

darf

uns 

nicht 

abhanden kommen

die Dankbarkeit

 

Eines Tages

bevor 

wir 

wieder

umschwenken

auf 

Normalbetrieb

 

darf

uns 

nicht 

abhanden kommen

die Erinnerung

an 

die Angst

an 

die Ungewissheit

 

Eines Tages

wenn 

wir 

wieder

unsere Wege

selbstgewählt 

gehen können

fast 

ohne 

Einschränkungen

 

darf 

uns 

nicht 

anhanden kommen


die tiefe Sehnsucht

nach 

Freiheit

nach 

Lachen

nach 

Umarmung

nach 

Nähe

 

es ist gut

wenn 

wir 

uns das 

jetzt

in der Krise 

vornehmen

 

Eines Tages

werden 

wir 

es dann 

einlösen


und 


unser Leben

wird sein

ein dankbarer Lobgesang 

auf den

der uns 

herausführt

aus dem finstern Tal

 

Gott schenke

dass

Eines Tages

bald kommt

 

„… tausend-, tausendmal sei dir / liebster Jesu Dank dafür“ 



24. März

„… da du´s so gut gemeint…“

aus: Ev. Gesangbuch 85: O Haupt voll Blut und Wunden

Foto: Igersheimer Bibel

das ist 

unsere 

Sehnsucht 


dass es einer 

gut 

meint

mit mir

mit dir


einer

auf den ich mich 

verlassen kann

immer

 

einer

der für mich geht

bis 

zum 

Äußestern

 

einer

der nicht nur 

redet

sondern

da ist

wenn 

es darauf ankommt

 

das 

ist unsere 

Sehnsucht

unsere 

Hoffnung

 

und 

wir hören neu

ganz neu

in diesen Tagen

Nächten

sein 

Versprechen:


Ich bin bei euch 

alle Tage

 

ihm 

schenke ich 

mein Vertrauen


ihm 

nehme ich es ab

weil er es kennt

und 

es auf sich nimmt

und 

mir es abnimmt:


das Leid

den Schmerz

den Tod

 

Das Haupt

voll Blut und Wunden

 

 ihm 

ist mein Schmerz 

nicht fremd

mein zerbrechliches Dasein

 

das 

ist unsere 

Sehnsucht

 

dass es einer 

gut meint

mit uns


und


wendet

das Leid

in Leben 

„… da du´s so gut gemeint…“




23. März

„… mit stillem, sanftem Mut …“

aus: Ev. Gesangbuch 84: O Welt, sieh hier dein Leben

 Foto: Igersheimer Bibel

 

still sein

wenigstens 

kurz


nicht 


ständig schauen 

nach 

neuesten Nachrichten

Horrormeldungen

Schreckensszenarien


Handy aus

Fernseher stumm

Computer runterfahren

 

still sein

nicht als Flucht

sondern 

als Schutz

 

still sein

nicht 

weil es uns 

nicht interessiert


sondern


leer werden

damit 

wir 

wieder 

aufnahmefähig werden

bereit 

für neues Interesse

 

still sein

Mut sammeln

sanft werden


behutsam

zu sich 

und 

seinen Mitmenschen

 

zu den wenigen

die uns 

zum direkten Kontakt

noch geblieben

 

neu 

sprechen lernen

mit Worten

die zählen

 

neu 

schätzen lernen

das Altvertraute

das uns 

so oft 

ins Selbstverständliche

entglitten

 

Still sein


zur 

Sammlung


zum 

Mobilisieren


der Abwehrkräfte

der Klugheit

der Menschlichkeit

 

und 


aus der Stille heraus

sagen 

können:


Hier bin ich

zumindest 

versuchsweise 

ohne Angst


mit

Kraft von dir 

aus der Stille 

empfangen


denn 


du Gott stützt mich

du Gott stärkst mich

du Gott machst mir Mut

 

„… mit stillem, sanftem Mut …“



22. März

„… in Einsamkeit mein Sprachgesell …“

aus: Ev. Gesangbuch 83: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

 

nun sind wir

auf uns selbst

zurückgeworfen

 

die eigenen vier Wände

des Hauses

und 

des Herzens

 

der meisten Ablenkungen 

beraubt

die man uns 

aus der Hand

und aus dem Leben 

genommen


damit wir uns

auf das Wesentliche konzentrieren:


Leben ermöglichen

Tod verhindern

Leben retten

 

nun sind wir

auf uns selbst

zurückgeworfen


die Zeit ist 

angehalten


und noch nie

haben wir 

in dieser Langsamkeit

Bäume 

blühen 

sehen


   dennoch offen

steht uns 

die Welt

in alle vier Himmelsrichtungen


alleine 

oder zu zweit


mehr nicht


keine schiebenden Menschenmassen

in vollen Einkaufspassagen


jetzt ist 

mehr Sein 

gefragt

weniger 

das Kaufen 

und Habenwollen

 

und dann

ob in den eigenen vier Wänden

oder 

unter freiem Himmel

spüren wir IHN

der sagt:


Ich bin bei euch alle Tage

bis an der Welt Ende

 

wir haben ihn

schon lange nicht mehr

so deutlich 

gehört

wie in dieser verordneten Einsamkeit

 

das Tönen

Lärmen

hatte es verhindert

 

jetzt merken wir

wie gut es tut 

mit ihm zu reden

  und ihn zu bitten:


Kyrie eleison

Herr erbarme dich!

„… in Einsamkeit mein Sprachgesell …“



21. März

„… und folge dem Exempel, das du mir vorgestellt …“

aus: Ev. Gesangbuch 82: Wenn meine Sünd´ mich kränken


Foto: Igersheimer Bibel


nun gilt es nicht

ein exempel zu statuieren

 

sondern

 

IHM

zu folgen


seinem Exempel

seinem Beispiel

seinem Vorbild

 

ER

kümmerte sich

um die

die unter die Räder gekommen

 

redete mit denen

die von anderen verachtet

in der Mittagshitze

Wasser am Brunnen holen mussten

um niemanden zu begegnen

 

ER

ließ sich berühren

von der Not der Mitmenschen

ihrem Leid

ihrem Schicksal

 

und


berührte die

die sonst keinen hatten

der sie zum Wasser trug

 

nun gilt es nicht

markige Sprüche zu machen

um 

die eigene Angst zu verdrängen

und 

die eigene Inkompetenz

 

sondern

es zählt

sich berühren zu lassen

von der Not anderer

 

zu helfen wo es geht

ein Beispiel zu geben

von Anstand und Courage

 

das fängt im im Kleinen an

wie beispielsweise 

im Supermarkt 

beim Anstehen an der Kasse

umgeben von Menschen

die Angst haben

 

sei ihnen 

ein Vorbild


hilfsbereit 

freundlich 

verständnisvoll


handle beispielhaft

 „… und folge dem Exempel, das du mir vorgestellt …“



20. März

„… ich werde dir zu Ehren alles wagen …“

aus: Ev. Gesangbuch 81: Herzliebster Jesu

 


 wir 

wagen oft wenig

kämpfen uns über die Runden

manchmal halbherzig

viertelmutig

 

meistens

geht das trotzdem gut

irgendwie 

wird es schon

 

aber 

es gibt Situationen

da muss man 

aufs Ganze gehen

alles 

in die Waagschale werfen

alles wagen

 

in solchen Momenten

entscheidet sich

wieviel wir vorher gesammelt haben

an Mut

an Sinn

an Kraft

 

und 


es zeigt sich auch

wie leer manchmal

unser Akku gewesen

wie erschöpft

unsere Substanz

 

also jetzt:


innehalten

sich sammeln

zum Besten 

bereit sein

 

der Augenblick ist da:


es muss gewagt sein

der Einsatz

die Tat

das Wort

 

Halbherzig hilft nicht

damit werden wir diesmal

nicht 

über die Runden kommen

 

Es ist Zeit 

beherzt

über sich hinauszuwachsen

mit der Bitte:


Gott

in unserer Ohnmacht

sei deine Kraft mächtig

 

damit wir 

dir zu Ehren

unserem Nächsten zum Dienst

alles wagen

 

wenn viele dabei sind

wird es gelingen

 

„… ich werde dir zu Ehren alles wagen …“ 



19. März

„… ich bitte dich mit Tränen …“

aus: Ev. Gesangbuch 80: O Traurigkeit, o Herzeleid

 

                                                   Foto: Igersheimer Bibel                                                                Bild: Rainer Iwansky

                             es wird viel geweint                             

in diesen Tagen

so viele Tränen

 

es rührt uns an

wenn wir die Bilder sehen

von den verzweifelt kämpfenden Ärztinnen

in der momentanen Hölle

der italienischen Krankenhäuser

 

die Tränen der Menschen

die nicht einmal in Würde

ihre Toten zu Grabe tragen können

 

es wird viel geweint

in diesen Nächten

so viele Tränen

 

und man fragt sich

wie junge Menschen

sich noch treffen können

zum Vergnügen

Lachen

Feiern

 

wissen sie denn nicht

dass alles seine Zeit hat –

lachen und weinen

 

jetzt ist die Zeit der Tränen


es werden andere Tage kommen

bessre Zeiten

aber sie kommen schneller

wenn ich lerne zu verzichten

auf mein Vergnügen

denen zuliebe

die nicht mehr können

manche nicht einmal mehr weinen

 

Gott so bitten wir dich

mit Tränen:

 

lass uns weinen können

mit denen

die am Ende sind

damit

ein neuer Anfang wird

für alle

mit Lachen

 

„… ich bitte dich mit Tränen …“ 



18. März

„… und schöpfen draus die Zuversicht,

dass du uns wirst verlassen nicht …“

aus: Ev. Gesangbuch 79: Wir danken dir, Herr Jesu Christ


 

Sehen

klarsehen


einen Horizont 

im Blick haben


Licht 

am Ende des Tunnels

 

zuversichtlich 

sein

 

Die Angst 

verengt 

den 

Blick


reduziert

die Wahrnehmung

auf 

die 

Bedrohung


was manchmal 

notwendig

aber 

auf Dauer

keine

sinnvolle Haltung

 

Zuversicht schöpfen

wie Wasser 

aus einer Quelle


Die Augen klar

der Blick 

geschärft

für die Bedrohung

aber 

auch

für 

die Chancen

 

Zuversicht schöpfen

und 

spüren

zumindest 

manchmal

wie ein sanfter Frühlingswindhauch

die Gegenwart Gottes


ein Tupfer 

in Blau

an meiner Seite

 

er flüstert 

mir zu:

Ich verlass 

dich nicht

verlass 

dich drauf

 

Also 

den Blick erheben


Zuversicht 

verströmen


berechtigte 

Hoffnung haben


andere 

aufbauen


Hoffnungszeichen 

sehen

 

das 

wird 

ein Kampf sein

fortwährend

sich 

nicht 

niederdrücken zu lassen


sondern


die Augen

und das Herz 

in die Höhe


mit all 

dem bisschen Mut

der 

in

 jedem von uns 

schlummert


und 


darauf wartet 

geweckt 

zu 

werden

 

„… und schöpfen draus die Zuversicht,

dass du uns wirst verlassen nicht …“ 




17. März

„… Jesus rief am Kreuze laut: Ach ich bin verlassen …“

aus: Ev. Gesangbuch 78: Jesu Kreuz, Leiden und Pein

  

Foto: Andrea Huber, "Auferstehung"  Wandbild im Paul-Gerhardt-Zentrum

da ruft einer

schreit 

seine Verlassenheit 

raus


ein Mensch 

wie 

du und ich

 

solidarisch

mit all denen

die laut und stumm

in ihrer Verlassenheit 

schon lange nicht mehr 

rufen können

oder 

wollen

 

weil sie

verlassen

einsam

ohne Kraft

ohne Ausweg

ohne Hoffnung

 

Ach

dass wir doch 

ihre Schreie 

hören lernen


jetzt


da wir 


jäh 


unterbrochen 

wurden


in 

unserer Hektik


in 

unserem Vergnügen


in 

unserer Gleichgültigkeit

 

und

endlich 

werden können

wie wir gedacht:


ein Mensch


aus 

Fleisch 

und 

Blut


aus 

Mitgefühl 

und 

Liebe


ein Mensch

für die vielen

die schon

länger

wortlos

unter den Rädern leben


jetzt 

ist sie da

die Chance 

zum 

Hören –


endlich 

haben wir 

genügend 

Zeit


sind nicht nur 

mit uns 

beschäftigt


sondern:

 

Man hört nur mit dem Herzen gut


also

höre hin

 

Da ruft einer

schreit 

seine Verlassenheit 

raus


ein Mensch 

wie 

du und ich

 

Hörst du ihn?

Und all 

die

die dich brauchen


JETZT

„… Jesus rief am Kreuze laut: Ach ich bin verlassen …“ 




16. März

„… weil uns Gotts Wort so helle scheint …“

aus: Ev. Gesangbuch 76: O Mensch bewein dein Sünde groß

 

In 

Krisenzeiten

zu spüren:

 

Jemand ist da

ist 

gut 

zu mir

baut mich 

auf

stärkt mich


baut 

auf 

mich

 

In

Krisenzeiten

zu spüren:

 

Der Mensch

lebt 

nicht

vom Brot allein

 

sondern

 

was wir 

brauchen


ist 

ein 

Wort

gegen 

die Angst

 

Ein 

Wort

gegen 

den Sturm

 

Ein Wort

das 

Mut gibt

und 

mich

klug 

werden 

lässt

 

Es sind

diese Worte

von Ewigkeit 

her gesprochen

die uns

halten 


stützen


stärken

 

etwa:

Der Herr ist mein Hirte

mir

wird

nichts mangeln

 Foto: Igersheimer Bibel

So 

kann ich 

leben

auch 

in der Krise


nicht 


mit dem Geist 

der Furcht


sondern


dem Geist 

der 

Kraft

und 

der 

Liebe

und 

der 

Besonnenheit

 

Getragen von Gottes Wort

ein 

Lichtblick 

sein

„… weil uns Gotts Wort so helle scheint …“

Foto: Igersheimer Bibel



15. März

„… hilf uns …“

aus: Ev. Gesangbuch 75: Ehre sei dir, Christe

 

Wir 

brauchen 

Hilfe

das ist klar


und 


es hilft

zuerst einmal

die richtige Sichtweise

und 

die Klarstellung:

 

Das Virus

kommt nicht von Gott

     

denn Gott will

dass allen Menschen 

geholfen wird

und 

sie zur Erkenntnis der Wahrheit 

kommen

 

wenn du das anders siehst

dann frage dich:


was wäre das für ein Gott

der Krankheiten schickt

und 

die Ärmsten sterben lässt

die Alten

und Schwachen

 

Ich könnte nicht 

an ihn glauben

ich wollte es auch nicht

 

Aber:


Gott steht 

auf der Seite 

der Schwachen

der Alten

an der Seite derer

die 

nicht mehr können

 

Wir 

brauchen Hilfe

das ist klar

 

hilf uns Gott

allein 

schaffen wir es nicht


hilf uns

solidarisch zu sein

mit den Schwachen

den Armen

 

Hilf uns

steh uns bei

 

schick uns 

keine Krankheiten


sondern


schick uns 

deinen 

Segen

„… hilf uns …“

 
 
 
 
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