FRIEDENSKALENDER / EWIGKEITSKALENDER
Ab dem 16. November
wird aus dem Friedenskalender ein Ewigkeitskalender
mit täglichen Andachten
zu Sterbe- und Ewigkeitsliedern aus dem Ev. Gesangbuch,
um sich zu besinnen
auf die Vergänglichkeit allen Seins
(„mementum mori“)
auf die Kostbarkeit des Augenblicks
(„carpe diem“),
und die Hoffnung auf ein ewiges Leben
im „Morgenglanz der Ewigkeit“.
Und Gott wird abwischen
alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein
noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Alte ist vergangen.
Und der, der auf dem Thron saß, sagte:
Siehe, ich mache alles neu!
Offenbarung 21,4
FRIEDENSKALENDER
mit täglichen Andachten
zu Friedensliedern aus dem Ev. Gesangbuch –
um sich zu besinnen
auf das große und wichtige Thema der Menschheit:
„Suche Frieden und jage ihm nach.“ Psalm 34,15
„Ich bin nicht sicher,
mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird,
aber im vierten Weltkrieg werden sie
mit Stöcken und Steinen kämpfen.“
Albert Einstein
alle Texte:
Uwe Krauß
Fotos:
siehe Namen
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ist das Bild von Uwe Krauß aufgenommen
16. November
„… wie ein Fest nach langer Trauer…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 660: Wie ein Fest nach langer Trauer
diese
Tage
diese
Nächte
gehen
an
die
Substanz
diese
Monate
bald
ein
dreiviertel Jahr
Beziehungen
Kontakte
erkalten
Netzwerke
brechen
auseinander
friedlos
ziehen viele ihre Straße
allein
aber
es
werden
kommen
Tage
Nächte
in denen
wieder
Substanz
aufgebaut
wird
Umarmungen
Gespräche
Lachen
allerorten
wir
werden
es
nicht
verlernt
haben
im Gegenteil
umso
bewusster
werden wir
mit dem
Geschenk
Begegnung
umgehen
werden
neue Beziehungen
aufbauen
Kontakte
mit Wärme
erfüllen
Netzwerke
knüpfen
mit
friedfertiger Seele
darauf
achten
dass
keiner
allein
seine Straße
und
schon
gar nicht
seinen
letzten Weg
gehen
muss
Monate
des
Glücks
reihen
sich
zu
gelingenden
Jahren
in denen wir
teilen
Freud
und
Leid
am besten
beginnen wir
schon
JETZT
„… wie ein Fest nach langer Trauer…“
14. November
„… dein Reich in Klarheit und Frieden…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 658: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn
Foto. Leonore Krauß
(Würzburg am 14. November bei Sonnenaufgang)
klar
wie
der
Morgen
rein
wie
der
Anfang
Friede
verträgt
nicht
das
trübe
Hin und Her
mal so
mal anders
Friede
liegt
immer
auf der Hand
wenn du
ihn
zerredest
wenn du
ihn
biegst
und
beugst
wenn du
ihn
um die Ecke
bringst
ist
er
weg
wenn
du
hingegen
ihn
einlädst
bei
dir
zu wohnen
macht er
dich
reich
an
Vergebung
zieht
ein
in dein Herz
und
erfüllt
dich
mit
Segen
verändert
dich
sanft
von
innen
öffnet
dir
Hände
Augen
Ohren
Mund
und du
sprichst
mit
allen Fasern deiner Existenz
Shalom
Friede sei mit dir
„… dein Reich in Klarheit und Frieden…“
13. November
„… damit aus Fremden Freunde werden kommst du als Mensch in unsre Zeit …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 657: Damit aus Fremden Freunde werden
Foto: Pixabay
solange
war
Gott
uns
fremd
der
ferne
Gott
thronend
über
den
Welten
unerreichbar
nichts
als
ein
kaltes
Gebilde
aus
Gedanken
und
Wünschen
Ängsten
und
Befürchtungen
solange
war
Gott
uns
fremd
bis
du
gekommen
bist
Menschenbruder
Gottessohn
unter uns
einer
von
uns
nah
erreichbar
vertraut
wie
eine Erinnerung
an
ferne
Heimat
die
durch
dich
so
greifbar
erlebbar
spürbar
deine
Liebe
hat
uns
unbehauste
einander fremde Wesen
gewärmt
deine
Güte
hat
das Beste
in uns
zum Strahlen
gebracht
in
deiner
Nähe
unter
deinem
barmherzigen
Blick
wurden wir
wieder
was
wir
sind
Menschen
die
einander
Heimat
geben
weil
Gott
ihnen
durch
dich
so
nahe
gekommen
wie
ein
Kuss
der
Ewigkeit
„… damit aus Fremden Freunde werden kommst du als Mensch in unsre Zeit …“
12. November
„… achtet dieses nicht gering …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 655: Freunde, dass der Mandelzweig
Foto: Pixabay
wer sagt
denn
dass
die
Unheilstifter
Angsteinjager
Wichtigtuer
mit ihren
lauten
Worten
bestimmen
sollten
wohin
der Weg
unserer Hoffnung
geht
sind es nicht
vielmehr
die
kleinen
Zeichen
die
übersehbaren
die
übertönbaren
die doch
nicht
müde
werden
sich
zu
zeigen
nicht
zu
schweigen
wenn
auch
sanft
mit
zärtlicher
Kraft
so wie
der
Mandelzweig
hebräisch
shaqad
genannt
„der Frühe“
der
seine
Blütenknospen
in noch
jederzeit
frostiger
Gefahr
öffnet
um
uns
und
aller
Welt
ein
Zeichen
von
Mut
zu
geben
er nährt
unsere
Hoffnung
mehr
viel
mehr
als
die
Lauten
Brachialen
Rücksichtslosen
von
denen
dann
nicht
mehr
viel
zu
sehen
und
zu
hören
ist
wenn
es
hart auf hart
kommt
so lasst uns
einander
Mut
und
Hoffnung
zusingen –
der
Resignation
zum
Trotz
unsere
Stimmen
und
Herzen
erheben
Freunde dass der Mandelzweig
wieder blüht und treibt
ist das nicht ein Fingerzeig
dass die Liebe bleibt
Dass das Leben nicht verging
soviel Blut auch schreit
achtet dieses nicht gering
in der trübsten Zeit
„… achtet dieses nicht gering …“
(Anmerkung: Ich habe diesen Text bereits am 25. September beim
Schöpfungskalender geschrieben - er scheint mir jetzt im November
aktueller denn je zu sein, deshalb heute noch einmal im Friedenskalender,
aber mit einem neuen Blütenfoto uk)
11. November
„…dazu bin ich auf der Welt, dass ich Frieden bringe …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 653: So viel Freude hast du Gott
Foto: Pixabay
Mantel geteilt
Frierendem Wärme gegeben
mit Einsatz gezeigt was wichtig im Leben
bevor Zeit und Leben uns enteilt
tu Gutes in Nähe in Ferne
sei gütig barmherzig gerecht
nicht nur deinem Ego ein Knecht
so strahlen Sonne Mond und Sterne
wenn sie dich sehen mit deinem Licht -
leuchte denen die in Finsternis sind
Schmerzen und Wunden verbind
mit Frieden und Zuversicht
„…dazu bin ich auf der Welt, dass ich Frieden bringe …“
10. November
„…truth will make us free –
die Wahrheit wird uns frei machen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 652: we shall overcome
Foto: Pixabay
in diesen
krisenreichen Zeiten
in denen
die Wahrheit
mit Füßen
getreten
von dem
der nicht
gehen will
obwohl
er doch
verloren
hat
in diesen
krisenreichen Zeiten
in denen
die Wahrheit
mit Füßen
getreten
von denen
die vermeintlich
im Namen des Volks
wie
uneinsichtige
Kinder
durch ihre
rücksichtlose
Interpretation
ihrer
egoistischen Freiheit
die
Allgemeinheit
gefährden
und
dabei auch noch
Zeugen der Freiheit
zitieren
wie
Martin Luther King
Albert Schweitzer
(als ob diese
je
bei ihnen
mitgelaufen
wären –
nie
im
Leben!
war ihnen
doch
gewaltloser
Widerstand
und
Achtung
vor
dem
Leben
eine
Herzensangelegenheit)
in diesen
krisenreichen Zeiten
in denen
die Wahrheit
mit Füßen
getreten
ist es
gut
sich daran
zu erinnern
dass
die Wahrheit
frei
macht
von
den
Despoten
und
Tyrannen
(auch wenn es
länger
zu dauern
scheint
als es
auszuhalten
ist)
dass
die Wahrheit
frei
macht
von
den
parolenschreienden
Wahrheitsverdrehern
die
wie ein
Wolf im Schafspelz
denken
wir würden
nicht bemerken
wie
sie
Wahrheiten
verdrehen
missbrauchen
um
ihr
eigenes Süppchen
zu kochen
in diesen
krisenreichen Zeiten
in denen
die Wahrheit
mit Füßen
getreten
ist es
gut
sich daran
zu erinnern
dass
sich
am Ende
die
Wahrheit
immer
noch
durchgesetzt
hat
deshalb
lasst uns
in diesen
krisenreichen
Zeiten
stolz
aufrecht
zuversichtlich
unsere
Lieder
singen –
denn
es
sind
unsere
Lieder
lasst
uns
unsere
Vorbilder
zitieren –
denn es
sind
unsere
Vorbilder
truth will make us free
we shall overcome
auf dass Friede werde
„…truth will make us free –
die Wahrheit wird uns frei machen…“
9. November
„…Herr gib uns deinen Frieden…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 436: Herr, gib uns deinen Frieden
ich glaube
das
vermisse
ich
in dieser krisenreichen Zeit
am
meisten
wenn
wir
uns
am
Ende der Kinderkirche
zum
Abschluss
der
Jugendgottesdienste
Familiengottesdienste
alle
an den Händen
halten
miteinander
verbunden
das
Vaterunser
beten
anschließend
singen:
Herr
gib uns
deinen
Frieden
aufgedrehte
Kinder
coole
Jugendliche
ängstliche
Junggebliebene
werden
erfüllt
von
der
Kraft
des
Friedens
still
gesammelt
voller
Hoffnung
und
Mut
wandeln
sich
Menschen
werden
Lichtblick
Friedensbote
Hoffnungsbringer
im
gemeinsamen
Singen
mit
einem
Lied
auf
den
Lippen
Shalom
im
Herzen
gehen
hinaus
in
die
Welt
Schritt
um
Schritt
hinein
in
den
Frieden
„…Herr gib uns deinen Frieden…“
8. November
„…dona nobis pacem…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 435: Dona nobis pacem
Foto: Pixabay
dona
schenke
nobis
uns
pacem
Frieden
bitte schenk mir nichts
ich hab schon alles
was sollen wir ihr schenken
sie braucht doch nichts
und
dann
haben
wir
doch
gekauft
gekauft
gekauft
ausgepackt
umgetauscht ...
o jeh
ach -
zünde in uns an
dein Licht der Liebe
schenke
uns
Frieden
wir
haben
ihn
nicht
wir
können
ihn
nicht
kaufen
schenke
uns
Frieden
in
diesem
Jahr
besonders
wenn
wir
uns
nicht
ablenken
können
durch
Kommerz
und
Glitter
sondern
zurückgeworfen
sein
werden
auf das
was
wir
wirklich
brauchen
dona nobis pacem
Gott
schenke
uns
am Fest des Friedens
Frieden
vielleicht
wird es dann
ein
Weihnachten
wie
es
schon
lange
nicht
mehr
war –
urbi et orbi
Liebe
Licht
Friede
der Stadt
und
dem Erdkreis
„…dona nobis pacem…“
7. November
„… Shalom chaverim le hitraot –
Friede sei mit euch bis zum gegenseitigen Wiedersehen …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 434: Shalom chaverim
Foto: Pixabay
ach
manche
würde
man
so
gerne
wiedersehen
Schulkameraden
Freunde der Kindheit
Clique der Jugendtage
ach
ein Wiedersehen
auch
mit
denen
die
uns
das
Leben
und
die
Liebe
lehrten
Oma
Opa
Papa
Mama
auch
die
Lehrer
Lehrerinnen
die
uns
Wegbegleiter
waren
Leitsterne
bis
zum
gegenseitigen
Wiedersehen
le hitraot
soll uns
der
Friede Gottes
begleiten
bis
wir
uns
wiedersehen
halte
Gott
uns
stets
in seiner Hand
auch
die
Freunde
Bekannten
Weggefährten
die
wir
in dieser
krisenreichen
Zeit
aus den
Augen
verloren
haben
Shalom
mit
allen
Friede
verbindet
weiter
unsere
Sinne
und
Herzen
bis
wir
uns
wiedersehen
Shalom
chaverim
le hitraot
„… Shalom chaverim le hitraot –
Friede sei mit euch bis zum gegenseitigen Wiedersehen …“
6. November
„… Shalom …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 433: Hevenu shalom alejchem
Foto: Pixabay
das
schönste
Wort
der
klare
Klang
wie
mit
Flügeln
in den
weiten Raum
geschickt
Shalom
flieg
Frieden
zieh
deine
Kreise
am Himmel
und
in den
Herzen
der
Menschen
Shalom
wir
wünschen
Frieden
euch
allen
wir
wünschen
Frieden
aller
Welt
das
befreiende
Wort
mit
Sanftmut
und
Nachdruck
in den
weiten Raum
geschickt
auf
Schwingen
des
Morgens
neuer
Anbruch
einer
bessren
Zeit
in der
Gerechtigkeit
und
Shalom
sich
küssen
komm
lass dir nicht
die
Flügel
brechen
schick
deinen
Shalom
in
deine
kleine
Welt
und
in die
große
schwinge dich auf
zur
Hoffnung
dass
sich
Shalom
unaufhaltsam
ausbreiten
wird
höre nie auf
dir
und
anderen
den
Frieden
zu
wünschen
„… Shalom …“
5. November
„… Gott gab uns Ohren, damit wir hören …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 432: Gott gab uns Atem damit wir leben
Foto: Pixabay
höre
was
dein
Mitmensch
sagt
höre
auf
seine
Worte
die
gesprochenen
die
nicht
gesprochenen
höre
zwischen
den
Zeilen
höre
auf
die
Pausen
das Atemholen
zwischen
zwei Sätzen
höre
auf
seine
Hände
was
sie
erzählen
oder
auch
verschweigen
höre
auf
seine
Füße
ob sie
fest
stehen
oder
wanken
höre
was
dein
Mitmensch
sagt
bevor
du
immer gleich
antwortest
mit
deiner
Geschichte
höre
ganz
zu
bevor
du
sprichst
bevor
du
dich
ablenken
lässt
von
deinem
Auge
deinen
Gedanken
wenn
du
deinem
Mitmenschen
Frieden
für
die
Seele
schenken
willst
öffne dich
sei
ganz
Ohr
„… Gott gab uns Ohren, damit wir hören …“
4. November
„… zeig uns was neuen Frieden schafft …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 431: Gott unser Ursprung, Herr des Raums
Foto: Pixabay
das wollen sie
die Herren dieser Welt
die
lügen
und
betrügen
um
sich
an der Macht zu halten
das wollen sie
die Herren dieser Welt
dass uns
die Hoffnung
abhanden kommt
dass wir uns
an ihre unlauteren Machenschaften
gewöhnen
und
uns schon freuen
wenn sie sich als Herren
an eigentlich
selbstverständliche Handlungsweisen
halten
das wollen sie
die Herren dieser Welt
dass
sie
auf unsere Kosten
weiße Häuser
und
Paläste
an roten Plätzen
bewohnen
und
friedlich Demonstrierende
auf
dem
Platz des Himmlischen Friedens
mit Panzer
überrollen
das
alles
wollen sie
und
wir werden uns
weigern
es
ihnen
zu
geben
weil
es
unser
HERR
niemals
gutheißt
dass
die
Wahrheit
gebeugt
wird
denn
ER
ist
die
Wahrheit
weil
es
unser
HERR
niemals
toleriert
dass
uns
die
Hoffnung
abhanden
kommt
denn
ER
ist
die
Hoffnung
weil
unser
HERR
niemals
zustimmt
dass
im
Namen des Friedens
Menschen
massakriert
werden
denn
ER
ist
der
Friede
egal
was
die Herren dieser Welt
wollen
wir
lassen
es
uns
nicht nehmen
im
Namen unseres HERRN
für
die
Wahrheit
einzustehen
Hoffnung
für
diese Welt
zu
haben
Schritte
des
Friedens
zu
gehen
den Herren dieser Welt
zum
TROTZ
„… zeig uns was neuen Frieden schafft …“
3. November
„… gib Mut zum Händereichen, zur Rede die nicht lügt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 430: Gib Frieden Herr gib Frieden
Foto: Pixabay
wer
Wahrheit
beugt
Tatsachen
verdreht
Fakten
fälscht
bringt
die Welt
an
den
Abgrund
wer
dagegen
protestiert
und
dabei
im
Namen des Grundgesetzes
ebenfalls
Wahrheit
beugt
Tatsachen
verdreht
Fakten
fälscht
bringt
die Welt
an
den
Abgrund
es
wird
nur
dann
zum
Frieden
führen
was
wir
sprechen
wenn
wir
alle
unsere
Worte
zügeln
und
sie
bevor
wir
sie
aussprechen
durch
die
drei Siebe des Sokrates
rütteln
lassen
Einst wandelte Sokrates durch die Straßen von Athen. Plötzlich kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir etwas über deinen Freund erzählen, der…“ „Warte einmal, „unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“ „Die drei Siebe? Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht. „Lass es uns ausprobieren,“ schlug Sokrates vor. „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe gehört, wie es jemand erzählt hat.“ „Aha. Aber dann ist es doch sicher durch das zweite Sieb gegangen, das Sieb des Guten? Ist es etwas Gutes, das du über meinen Freund erzählen möchtest?“ Zögernd antwortete der Mann: „Nein, das nicht. Im Gegenteil….“ „Hm,“ sagte Sokrates, „jetzt bleibt uns nur noch das dritte Sieb. Ist es notwendig, dass du mir erzählst, was dich so aufregt?“ „Nein, nicht wirklich notwendig,“ antwortete der Mann. „Nun,“ sagte Sokrates lächelnd, „wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist,
dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!“
die Wahrheit
hat
niemand
gepachtet
für sich
und seine Ansichten
die Wahrheit
ist
nicht
exklusiv
einigen Eingeweihten
vorenthalten
die Wahrheit
hält
bei uns
Einzug
wenn
wir uns
ihr
in
Demut
nähern
und
dabei
einräumen
dass sie auch
bei
der
Gegenseite
vorhanden
sein
könnte
die Wahrheit
hilft
stets
einander
Hände
zu reichen
füreinander
Herzen
zu öffnen
die Warheit
ist
scharf
wie ein Schwert
zugleich
sanft
wie eine Feder
„… gib Mut zum Händereichen, zur Rede die nicht lügt …“
2. November
„… wende Hass und Feindessinn / auf den Weg des Friedens hin …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 428: Komm in unsre stolze Welt
Foto: Pixabay
die
Wende
die
große
Wende
bringt
nichts
wenn
sich
nicht
die Herzen wenden
wie
die Blumen
hin
zur
Sonne
hin
zum
Licht
zur
Liebe
Gottes
die
Wende
die
große
Wende
verpufft
wirkungslos
wenn
sich
nicht
die Worte wandeln
wie
ein
Handstreich
Zärtlichkeit
hin
zur
Seele
die
Wende
die
große
Wende
zerfällt
ins
Nichts
wenn
sich
nicht
die Wege wenden
wie
nach langer Trennung
ein
Wiederfinden
zueinander
in
offene
Arme
die
Wende
die
große
Wende
kann
nur
gelingen
wenn
sich
Herzen
Worte
Wege
wendenwandeln
und
all
die unbehausten Seelen
beieinander
Heimat
finden
die
Wende
die
große
Wende
gelingt
am
ehesten
klein
in
deiner
und
in
meiner
Welt
„… wende Hass und Feindessinn / auf den Weg des Friedens hin …“
1. November
„… solang dein Wort zum Frieden ruft…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 427: Solang es Menschen gibt auf Erden
Igersheimer Bibel
Aufrufe
zu den Waffen
zu greifen
gab es schon
genug
„ab heute wird zurückgeschossen!“
Appelle
sich zu wehren
notfalls mit Gewalt
gab es schon
zu viele
„lass dir ja nichts gefallen!“
Ermunterungen
den Gegner
fertig zu machen
gab es schon
zahllose
„Auf sie mit Gebrüll!“
Gottes Wort
aber
ermuntert
zu
ungewohnter
Gesinnung
„liebet eure Feinde!“
Gottes Wort
aber
appelliert
zu
überraschendem
Verhalten
„wenn dich jemand
auf deine rechte Backe
schlägt,
halte ihm
auch
die andere hin!“
Gottes Wort
aber
ruft auf
zu
entwaffnetem
Handeln
„soviel an euch liegt,
habt mit
allen
Menschen
Frieden!“
wohin
die
Aufrufe
Appelle
Ermunterungen
der
Menschen
führten
haben
wir
zur Genüge
allein schon
in den beiden Weltkriegen gesehen
(aber
leider
nicht
nur
dort)
wohin
Gottes Aufruf
zum Frieden
führen
kann
werden wir
nur
erleben
wenn wir uns
darauf
einlassen
vielleicht
ist
das
noch
unsere
letzte
Chance
unser
erster
tastender
Schritt
zum
Frieden
hin
mag sein
dass
dies
nur
eine
naive
Hoffnung
ist
aber
es
ist
wenigstens
ein
Schritt
in
die
richtige
Richtung
„… solang dein Wort zum Frieden ruft…“
31. Oktober
„… Schwerter werden zu Pflugscharen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 426: Es wird sein in den letzten Tagen
Welt
soll
sich
wandeln
statt
Hetze
Herz
statt
Hass
Liebe
statt
Lüge
Wahrheit
Mensch
soll
sich
wandeln
statt
Zweifel
Glaube
statt
ich
Du
statt
Resignation
Hofffnung
Du
sollst
dich
wandeln
statt
Lethargie
Wachheit
statt
Hybris
Demut
statt
Selbstzweifel
Selbstbewusstsein
wenn
sich
wandeln
Welt
Mensch
Du
wird
aus
Krieg
Frieden
aus
Untergang
Neubeginn
aus
Feind
Freund
Schwerter
zu
Pflugscharen
Vögel
der
Sorge
zu
Tauben
des
Friedens
mit
dem
Wandel
lasst
uns
nicht
zu lange
warten
am
besten
wäre:
HEUTE
SOFORT
JETZT
„… Schwerter werden zu Pflugscharen…“
30. Oktober
„… jeden Tag …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 425: Gib uns Frieden jeden Tag
Foto: Pixabay
wer
Frieden
will
braucht
langen
Atem
nicht
nur
ein
bisschen
nicht
nur
wenn es
gerade
passt
nicht
nur
wenn
alles
im Lot
ist
sondern
jeden
Tag
an
guten
Tagen
an
schlechten
an
Tagen
voller
Freude
an
leidvollen
schweren
an den
vielen
alltäglichen
nur
von
Harmonie
zu reden
wird
nicht
reichen
nur
gut drauf
zu sein
wird
nicht
genügen
nur
die guten Nachrichten
anzuhören
wird
nichts
bewirken
wer
Frieden
will
braucht
langen
Atem
eine
Einübung
in
eine
Haltung
in
eine
Bildung
des
Charakters
der
Persönlichkeit
solange
ich
Menschen
abwerte
Feindbilder
pflege
Phrasen
wiederhole
fragwürdige
friedlose Clips
poste
bin ich
nicht
im
Frieden
abstrakt
vom Frieden
reden
viele
schmerzhaft
konkret
danach
zu leben
schaffen
nur
wenige
wer
Frieden
will
braucht
langen
Atem
Demut
Menschenfreundlichkeit
immer
jeden
Tag
unabhängig
von der
eigenen
Stimmung
wer
Frieden
will
tut
gut
daran
sich
unter den Segen
zu
stellen
um sich
durch
den
Gott des Friedens
seine
eigene
Friedlosigkeit
in
Shalom
verwandeln
zu
lassen
„… jeden Tag …“
29. Oktober
„… ordne alles Gut …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 424: Deine Hände großer Gott
Foto: Pixabay
Leben
ist
das
höchste
Gut
wer ist unter euch
der seiner Lebensdauer
eine Spanne
zusetzen könnte
wie sehr
er sich auch darum
sorgt
Leben
ist
das
höchste
Gut
ihr könnt
nicht
Gott
dienen
und
dem Mammon
Leben
ist
das
höchste
Gut
das ihr
von
Gott
empfangen
was
fangt ihr
damit
an
denn
was hilft es
dem
Menschen
wenn
er
die ganze Welt
gewinnt
dabei
aber
Schaden nimmt
an
seinem
Leben
sammelt
nicht
hortet
nicht
denkt
daran
ihr
kommt
ihr
geht
mit
leeren
Händen
Leben
ist
das
höchste
Gut
unbezahlbar
in
eurem
Kommen
und
Gehen
ist
ein Herz
das
von
Mut
und
Frieden
überfließt
ihr wisst doch
längst
dass
euch
das
höchste
Gut
nie
verlorengeht
seid
im Geben
frei
sammelt
euch
Schätze
im Himmel
damit
ihr
in
Frieden
ruhen
könnt
im
Shalom
jetzt
und
allezeit
„… ordne alles Gut …“
28. Oktober
„…lass alle die regieren / ihr Amt getreulich führen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 423: Herr, höre, Herr erhöre
Foto: Pixabay
ein
Amt
ist
anvertraut
es
dient
nicht
der eignen Machtbereicherung
es
dient
dem
Leben
dem
Segen
dem
Frieden
anstatt
über
die
die
ein Amt führen
zu
schimpfen
ist
es
besser
konstruktive
Kritik
zu üben
und
sich
dabei
in aller Demut
zu
fragen
ob
ich
es
denn
besser
machen
würde
wenn
ich
im Amt
wäre
anstatt
über
die
die ein Amt führen
zu
schimpfen
ist
es
besser
Lob
für Gelungenenes
auszusprechen
(was
zu oft
vergessen
wird)
und
für
die Amtsträger
zu beten
oder
falls man das
nicht will
oder kann
ihnen
zumindest
positive Energie
zu schicken
die aber
die im Amt sind
benötigen
ebenfalls
neben
vielen anderen Qualifikationen
als
Haupttugend
die
Demut
und
die Bereitschaft
dem
großen Ganzen
und
dem
kleinen Einzelnen
zu
dienen
wer
im Regieren
nicht
dient
der übt
sein Amt
nicht
angemessen
aus
Ziel aller Beteiligten
muss sein:
die
gute Richtung
im Blick
haben
und
dabei
als
Priorität
allen
Handelns
für
möglichst
viele
möglichst
viel
Leben
Segen
Frieden
„…lass alle die regieren / ihr Amt getreulich führen…“
27. Oktober
„…dass du ein Friedfürst bist…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 422: Du Friedefürst, Herr Jesu Christ
Foto: Pixabay
auf meine
Frage
an meine Schüler
in der Grundschule
wer denn
ihrer
Meinung
nach
Jesus Christus
sei
kamen zuerst
und ziemlich schnell
die zu erwartenden
klassischen Antworten
Jesus
ist Gottes Sohn
der Heiland
der Erlöser
etc
dann aber
meldete sich
ein Schüler
mit einem
Strahlen im Gesicht
- einer der eher unkirchlich geprägt –
um die Sache
auf den
Punkt
zu bringen:
Jesus
das ist der
der die Menschen
immer
mit dem
Peace-Zeichen
grüßt
und wie
zur Bestätigung
spreizte er
seine
Mittel- und Zeigefinger
zu einem
V
schöner
kann man es
nicht ausdrücken
dachte ich mir
sagte es
der
überraschten Klasse
die sich
wunderte
wie einer von ihnen
auf solche Lösungen kommt
obwohl
er doch
eigentlich
gar keine Ahnung
vom Glauben
und der Kirche
zu haben
scheint
aber hatte nicht
schon
der römische Hauptmann
unterm Kreuz
- also auch einer
vom dem man
aus gutem Grunde
annehmen musste
dass er
von Gott
eigentlich
keine Ahnung hat –
hatte nicht
der
als erster
begriffen
und
gesagt:
Wahrlich
dieser
Mensch
ist
Gottes Sohn
nach ihrer
ersten Verwunderung
freuten sich meine Schüler
über die Antwort
ihres
wissend-unwissenden
Mitschülers
am meisten
und
gingen
nach der Stunde
in die
große Pause
indem
sie sich
einander
im
Namen
des
großen Friedefürsten
mit
dem
Peace-Zeichen
Frieden
ins Gesicht
zauberten
da wurde mir
plötzlich klar:
das ist
gelebte
Nachfolge
und
ich freute mich
über
meine
tollen
friedfertigen
Schüler
Jesus
das ist
der
der
die Menschen
immer
mit
dem Peace-Zeichen
grüßt
manchmal
sogar
in
einem
Klassenzimmer
im
Taubertal
„…dass du ein Friedfürst bist…“
26. Oktober
„…gnädiglich…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 421: Verleih uns Frieden gnädiglich
Foto: Pixabay
Streit bricht aus und zwei Parteien
kämpfen fuchteln debattieren
anstatt sich schnell zu arrangieren
droh´n sich die Menschen zu entzweien
Frieden bricht nicht aus - sieh doch er wird leise
wenn sich Streithähne besinnen
miteinander neu beginnen
jeder bemüht auf seine Weise
den Frieden hat man nie erstritten
es genügt wenn man sich für eig´ne Bosheit schämt
sich friedlos über eig´ne Abgründ´ grämt
dann kann man Gott um wahren Frieden bitten
einer streckt zum Feind die Hand
ein andrer lässt die Waffe fallen
ein dritter schenkt ein Lächeln allen
macht mit Liebe sich bekannt
Gnade ist´s wenn´s so geschieht
wenn Gegner miteinander reden
statt wortlos nur sich zu befehden
der Friede wird / der Krieg der flieht
„…gnädiglich…“