FRIEDENSKALENDER / EWIGKEITSKALENDER
Ab dem 16. November
ist aus dem Friedenskalender
ein Ewigkeitskalender geworden
mit täglichen Andachten
zu Sterbe- und Ewigkeitsliedern
aus dem Ev. Gesangbuch
um sich zu besinnen
auf die Vergänglichkeit allen Seins
(„mementum mori“)
auf die Kostbarkeit des Augenblicks
(„carpe diem“),
und die Hoffnung auf ein ewiges Leben
im „Morgenglanz der Ewigkeit“.
EWIGKEITSKALENDER / ADVENTSKALENDER
Ab dem 1. Dezember
wird aus dem Ewigkeitskalender ein Adventskalender.
mit täglichen Andachten
zu 24 ...
30. November
„… Gast …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 681:
Wir sind nur Gast auf Erden
Foto: Pixabay
ist alles nur geliehen
Zeit und Gut und Geld
auf dieser schönen Welt
wenn Tage uns entfliehen
wir sind geladne Gäste
doch nehmen selten Platz
es treibt uns oft manch böse Hatz
verpassen schnell das Beste
den Augenblick zu leben
so selten will´s gelingen
die Tage hinter sich zu bringen
wir große Müh uns geben
doch unausweichlich tickt die Uhr
fordert dich das Beste wagen
du sollst dein Leben nicht vertagen
ach warum zögerst du denn nur
sei zuversichtlich dankbar klug
bring dich mit guten Gaben ein
gestalt mit Mut und Kraft das Sein
leb nicht im faden Selbstbetrug
ein Gast bist du auf dieser Erden
mit andern Gästen reich beschenkt
ein Segen wer dies stets bedenkt
mit Freunden kannst du glücklich werden
wenn eines Tages ein Gehen ist von dieser Welt
dann sprich mit Dank: ich hab gelebt
wenn ich versagt habe: vergebt
ein größrer Freund der mich jetzt hält
hat mir mein Leben einst verliehen
mich froh begrüßt mit offnen Armen
und sanft umhüllt in sein Erbarmen
zu ihm kann ich im Tode fliehen
ist alles nur geliehen
Zeit und Gut und Geld
auf dieser schönen Welt
wenn Leben will entfliehen
am Ende bleibt: die letzte Rast
ein unvergänglich Sein
der Liebe leuchtend Schein
zuhause sein / nicht länger Gast
„… Gast …“
29. November
„… leucht in unser armes Leben …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 680:
Brich herein süßer Schein
Foto: Pixabay
schon
glänzt
von
Weitem
am
Ende
des
Tunnels
das
Licht
schickt
seine
Strahlen
von dem
zur Ruhe gekommenen
Stern
der
am Firmament
funkelt
schickt
seine
Wärme
vom Lächeln
des
menschgewordenen
Gottessohnes
in
der
Krippe
schickt
seine
Liebe
von dem
fürbittenden
Antlitz
des
Mannes am
Kreuz
schickt
seine
Kraft
von dem
segnenden
Friedenszeichen
des
auferstanden
Christus
schickt
seine
Hoffnung
von dem
unauslöschlichen
Morgenglanz
der
Ewigkeit
schon
glänzt
von
Weitem
am
Ende
des
Tunnels
das
Licht
wärmt
dir
Herz
Seele
Füß
und
Hände
du
gehst
Schritt
für
Schritt
ohne
Angst
vor
Morgen
dass
du
Schweres
nicht
erträgst
du
gehst
dem
Licht
entgegen
hinter
dir
folgt
als
beschützende
Nachhut
das
leuchtende Angesicht
dessen
der
dich
geschaffen
bewahrt
erlöst
umgeben von Licht
fürchtest das Dunkel nicht
„… leucht in unser armes Leben …“
28. November
„… Brücke …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 534:
Herr lehre uns dass wir sterben müssen
Foto: Pixabay
hinübergehen
wie
so
oft
das Herz
über
den Abgrund
werfen
sich an der
Hoffnung
wie an einem
Seil
entlanghangeln
aber
es gibt
letzte Abgründe
die alles
verschlingen
wollen
schwarze Löcher
aus denen
gravitätisches Nichts
alles
Leben
auslöschen
kann
dann
aber
kommt
ER
uns
entgegen
ist
Brücke
uns
letzter
Steg
aus
Licht
hinein
ins
Rettende
lädt
ER
uns
ein
den Weg
zu gehen
der
sich
auftut
über dem
aus Tränen
und
Leid
angefüllten
See
ER
aber
lacht
uns
an
mit
offenen
Armen
ER
aber
sagt
den
verzagten
Herzen
Komm
hab
keine
Angst
du
gehst
dir
nicht
verloren
und
während
uns
bleischwer
das
Dunkel
in
die
Vernichtung
ziehen
will
trägt
ER
uns
als
Brückenbauer
über
Abgrundtiefe
federleicht
ins
Glück
„… Brücke …“
27. November
„… barmherzig ausgespannt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 533:
Du kannst nicht tiefer fallen
Foto: Pixabay
du bist auf die Welt gekommen
jagstest durch des Raumes tiefe Weiten
wie ein Salto mortale durch die Zeiten
hast dein Leben dankbar angenommen
doch Zeiten fließen immer fort
kaum bist du jung / fühlst du wie Leben dir enteilt
kein einzger Augenblick bei dir verweilt
ein festes Bleiben findest du an keinem Ort
Tag für Tag suchst du dein Ziel
willst wissen warum des Lebens Mühsal Last
du auf dich genommen hast
wenig Antwort / dafür Frage viel
und eines Tages wirst du grau bist alt
setzt Schritte langsam und bedacht
kennst das Licht und weißt um Nacht
der Abendwind durchweht dich kalt
musst ein letztes Fallen wagen
wie ein Salto vitale durchs Vergehn
wer Augen schließt wird Ewigkeiten sehn
durchs Sterben wirst du Schritt für Schritt getragen
es endet auch dein Lebenslauf
spürst das Netz liebevoll und stark gewoben
wirst im Fallen sanft emporgehoben
durch Gottes Hand / sie fängt dich auf
in deinem Sinken Fallen Aufgefangenwerden
hörst du das Lied das dich ein Leben lang getragen
hast es gesungen an guten wie an schweren Tagen
das Lied erhellt die Finsternis auf Erden
Du kannst nicht tiefer fallen
als nur in Gottes Hand
die er zum Heil uns allen
barmherzig ausgespannt
Es münden alle Pfade
durch Schicksal Schuld und Tod
doch ein in Gottes Gnade
trotz aller unsrer Not
Wir sind von Gott umgeben
auch hier in Raum und Zeit
und werden in ihm leben
und sein in Ewigkeit
„… barmherzig ausgespannt …“
26. November
„… von dir gehalten weiß …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 532:
Nun sich das Herz von allem löste
Foto: Pixabay
letzter
Halt
tiefster
Halt
erster
Halt
im
Fallen
gehalten
im
Siegen
gehalten
im
Verlieren
immer
noch
gehalten
Arm
um
schwach gewordene Schultern
gelegt
Liebe
um
zitterndes Herz
Milde
um
überforderte Seele
eingehüllt
in
Segen
ummantelt
von
Barmherzigkeit
erster
Halt
tiefster
Halt
letzter
Halt
wenn
wegbricht
alle
Sicherheit
wenn
nur noch
bleibt
Verzweiflung
wenn
einstürzt
alles
Tragende
SEIN
Halt
nicht
denn
ER
spricht
Ja
ich will
dich
tragen
ER
gebietet
der
Vernichtung
Einhalt
hält
SEIN
Versprechen:
ich
halte
dich
quer
durch
alle
Zeiten
bis
in
alle
Ewigkeit
„… von dir gehalten weiß …“
25. November
„… dass nur nach dem ich strebe,
was gut und heilsam ist …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 531: Noch kann ich es nicht fassen
Foto: Pixabay
in der Schule
habe ich
die
Abwertung
„Streber“
nie
als
Abwertung
akzeptiert
dass
man
nach
Wissen
nach
Erkenntnis
strebt
dass man sich
bilden
und
bilden
lassen
will
was soll
daran
schlecht
verwerflich
sein
überhaupt
verwendeten
fast nur
die Neidischen
die Faulen
die Ziellosen
dieses
Wort
um
andere
damit
abzuwerten
und
ihr
eigenes
lasch-durchschnittliches-mittelmäßiges
Tun
und
Denken
zu
rechtfertigen
und
zu
überspielen
für mich
wurde es
im Lauf der Zeit
immer
mehr
zu
einem
Ehrenwort
zu
einer
Auszeichnung
obwohl
ich in den
schwierigen Jugendjahren
alles andere
als nach
Erkenntnis
gestrebt
habe
später
fand ich
in den
oberen Klassen
meinen
Ehrgeiz
wieder
strebte
nach
Wissen
hungerte
nach
Erkenntnis
nach
gelingendem
Leben
das hat sich im
Laufe
des
Lebens
immer
mehr
von
guten
Noten
von
Belohnungen
durch
andere
abgekoppelt
inzwischen
verstehe
ich
das Sich-Bemühen
ausschließlich
von der
intrinsischen
Motivation
her
ich will
ohne
Wenn
und
Aber
danach
streben
was
für mich
und
für andere
gut
und
heilsam
ist
wieder
haben
manche
Zyniker
den abwertenden Begriff
„Gutmensch“
dafür
entwickelt
aber
auch
dieses
spöttisch gemeinte
Wort
verstehe
ich
als
Ehrentitel –
ja
ein
guter
Mensch
will
ich
schon
sein
und
um
es
mit
John Lennon
zu
sagen
(oder
besser
noch
zu
singen)
IMAGINE
stell dir mal vor
wenn
sich
alle
Gutmenschen
auf
der
Welt
zusammenschließen
würden
das wäre so
gut
und
heilsam
für
die
Welt
ein
guter
Mensch
lebt
beglänzt
vom
Licht der Ewigkeit
in
den
Todschattenschluchten
dieser
Welt
und
bringt
nicht
Spott
sondern
Licht
Gott
ist
gut
und
wenn
ich
gut
und
heilsam
denke
und
handle
trage ich ein Stück
von
Gottes Liebe
in
die
Welt
danach
lasst
uns
alle
streben!
nach
was
denn
sonst
„… dass nur nach dem ich strebe, was gut und heilsam ist …“
24. November
„… wer weiß wie nahe …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 530: Wer weiß wie nahe mir mein Ende
Foto: Pixabay
wer weiß wie nahe mir mein Ende
wer weiß wie nahe mir mein Glück
schau nicht nach vorn schau nicht zurück
bin unterwegs leg es in Gottes Hände
was mir da widerfährt
in Täler und auf Höhen
ob Werden ist oder Vergehen
ist am End nicht mal der Rede wert
weil selbst in ausweglosen Lagen
ER mich auffängt und mich liebt
mir eine gute Perspektive gibt
die Antwort ist auf meine Fragen
so kann das Ende uns der Anfang sein
das Vergehen neues Werden
neuer Himmel öffnet sich auf Erden
Finsternis durchkreuzt von Lichtes Schein
irdisch Abend wird ewig Morgen
schlimmer Tod wandelt sich in gutes Leben
das Nichts will nehmen / ER wird geben
Leben in Fülle / überwunden die Sorgen
schau nicht nach vorn schau nicht zurück
wer weiß wie nahe mir mein Ende
bin unterwegs leg es in SEINE Hände
Gott nah zu sein das ist mein Glück
„… wer weiß wie nahe …“
23. November
„… ich wandre meine Straße die zu der Heimat führt …“
aus: Evangelisches Gesangbuch 529: Ich bin ein Gast auf Erden
es
ist
meine
Straße
mein
Weg
den
nur
ich
gehen
kann
gehen
muss
gehen
will
es
ist
mein
Leben
niemand
kann es mir
abnehmen
ich will
es
gar nicht
abgeben
mir
anvertraut
Gabe
und
Aufgabe
zugleich
ich wandre
meine
Straße
ziehe
meine
Kreise
über diesen Erdenball
kam
von
weit
gehe
entfernt
und
bin
so
zwischendrin
ein Gast
bin
ich
auf Erden
meistens
gern
gesehen
manchmal
aus der
Geborgenheit
gejagt
aus
Kindheit
Jugend
Schritt
um
Schritt
gehen
Weisheit
folgen
Sieg
und
Niederlage
mit
stets
begleitet von der
Sehnsucht
nach
Heimat
nach
Ankommen
nach
Sein-Dürfen
wachsen
reifen
mancher
Rück
Schritt
mancher
Fort
Schritt
zuweilen
auf der Stelle
treten
aber
meinen Weg
gehen
mich
finden
mich
verlieren
um doch
am
Ende
gefunden
zu
werden
unverlierbar
geliebt
„… ich wandre meine Straße die zu der Heimat führt …“
22. November
„… auf Herz, wach und bedenke…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 527: Die Herrlichkeit der Erden
ein
waches
Herz
zu
haben
ein
denkendes
Herz
das sich
mutig
zuversichtlich
vor
nichts und niemand
fürchtet
das
wäre
schön
aber
wir
sind
so
müde
denken
in
beschränkten
Bahnen
ängstlich
verzagt
fürchten
uns
vor
so vielem
das
ist
schlimm
denn
es
hält
uns
vom
Leben
ab
denn
es
führt
uns
zum
Tod
hinab
deshalb
nimm
dein
Herz
in
beide Hände
überwinde
Grenzen
erziehe dich
zur
Wachheit
und
zur
Wahrheit
zur
Wachsamkeit
es hängt
nicht
von der
Dauer deines Schlafes
ab
sondern
von
deiner
Bereitschaft
immer
wieder
aufzustehen
aus der
selbstverschuldeten
Unmündigkeit
es hängt
von der
Verbindung
ab
die
du
zu
IHM
aufbauen
kannst
der
nicht
schläft
noch
schlummert
sondern
wachsam
SEINE Welt
in SEINEN Händen
hält
und
damit
auch
dich
an
guten
wie
an
schweren
Tagen
deshalb
halte
aus:
Totensonntag
sag
aber
nach
klarem
Nachdenken
mit
wachem
Herzen:
Ewigkeitssonntag
„… auf Herz, wach und bedenke…“
21. November
„… gebt nicht statt der Traurigkeit…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 526: Jesus meine Zuversicht
Foto: Pixabay
Christen
so habe ich
in einem
frommen Buch
gelesen
sollen
immer
froh
sein
wenn
sie
an den Tod
denken
und
damit
verbunden
an das
ewige
Leben
ich gebe zu:
das
kann
ich
nicht
zu stark
sind
mir
die
Bilder
des
Sterbens
der
Trauer
des
Abschieds
in
die
Seele
gebrannt
und
wie
oft
überfallen
sie
mich
selbst
nach
vielen Jahren
im
Traum
ohne
dass
ich
mich
wehren
könnte
und
doch
kann ich es
nicht
lassen
darauf
zu
hoffen
dass
wir
sein
werden
wie
die
Träumenden
und
unser
Mund
wird
voll
achens
sein
die Klage
verwandelt
sich
in
einen
frohen
Reigen
bis
dahin
werden
noch
viele
Tränen
fließen
bis
ER
sie
eines Tages
alle
abwischen
wird
niemand
kann
immer
froh
sein
Christen
auch
nicht
warum
auch
die Erlösung
steht
noch
aus
bis
dahin
soll
unser
Lachen
und
unser
Weinen
gesegnet
sein
„… gebt nicht statt der Traurigkeit…“
20. November
„… ist alles gut, wenn gut das End…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 525:
Mach´s mit mir, Gott, nach deiner Güt
ich erinnere mich gerne
an den Vorstellungsgottesdienst
Anfang Januar 2014
das neue Kirchengemeinderatsgremium
neue Gesichter
und altvertraute
jeder und jede sagte
ein paar Sätze über sich
und danach
welcher Spruch
welches Motto
ihm in seinem Leben Kraft gibt
es waren neun wunderbare Sätze
aber am meisten hängengeblieben
ist mir seither:
Am Ende wird alles gut
und wenn es nicht gut ist
dann ist es noch nicht das Ende
so oft hat mir dieser Satz
schon Kraft gegeben
dutzendmale
habe ich ihn
in verschiedenen Predigten zitiert
und auch jetzt
trägt er mich
seit einem dreiviertel Jahr
durch diese krisenreiche Zeit
ich wünsche mir
dass uns auch
am Ende unseres Lebens
diese Hoffnung tragen wird
nun habe ich den Satz
den man eigentlich
Oskar Wilde zuschreibt
leicht abgeändert
in einem Gesangbuchlied entdeckt
1628
seit 10 Jahren wütet
der 30-jährige Krieg
dazu Pest und Cholera
der Leipziger Thomaskantor
Johann Herrmann Schein
dichtet sein Lied
im Alter von 42 Jahren
zwei Jahre später
stirbt er
an den Folgen
eines Lungenleidens
er komponierte
58 Trauergesänge
unter anderem
für das
Begräbnis seiner ersten Frau
und
für die Begräbnisse
von sieben (!)
seiner Kinder
jedes
seiner gedichteten
Worte
jeden
seiner komponierten
Töne
hat er
eigener bitterer Erfahrung
abgerungen
und
auf diese Weise
seinen Zeitgenossen
und
allen Nachfolgenden
glaubwürdig
Hoffnung
gegeben
ich bin ihm
dafür
dankbar
quer
durch
die
Jahrhunderte
„… ist alles gut, wenn gut das End…“
19. November
„… kein Bleiben ist auf Erden / das Ewge muss mir werden…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 521: O Welt ich muss dich lassen
Foto: Pixabay
was bleibt wenn wir vergehen
ist das was wird / wenn Zeit entschwindet
man sich in Ewigkeiten findet
wenn neues Leben wird entstehen
wir Nichtige sind unvergänglich mittendrin
wie neugeschaffen neugeboren
wie stets gefunden / nie verloren
wird Sterben uns ein Neubeginn
wohl ist kein Bleiben hier auf Erden
doch wer will uns den Himmel rauben
es bleiben Liebe Hoffnung Glauben
aus ihnen wird was Ewges werden
und wir mit ihnen Seit an Seite
auch wenn wir dann ins Elend treiben
nimmt uns keiner dieses Bleiben
aus Trauer wird ein Festtagskleide
aus Trauermarsch wird Freudentanz
aus Vergehe wird „es werde“
neuer Himmel / neue Erde
aus Bruch um Bruch entsteht ein Ganz
ein Heil ein Wundersam
aus verlor´ner Sohn / geliebtes Kind
so man den Tode überwind
ER der Hirte / ich das Lamm
was bleibt wenn wir vergehen
ist das was wird / wenn Zeit entschwindet
man sich in Ewigkeiten findet
wenn neues Leben wird entstehen
„… kein Bleiben ist auf Erden / das Ewge muss mir werden…“
18. November
„… mit Fried und Freud fahr ich dahin…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 519: Mit Fried und Freud fahr ich dahin
Foto: Pixabay
wir haben
schon
erlebt
wenn
wir
Sterbende
begleiten
wie
elend
Sterben
sein
kann
für
den
der
so schwer
trägt
an all
dem
ungelebten
Leben
jetzt
klagt
es
ihn
an
soviel Möglichkeiten
versäumt
soviele Spielchen
mitgespielt
so wenig
das gelebt
was man
wirklich
leben wollte
jetzt tauchen auf
die
Dämonen
der
unversöhnten
Vergegnungen
der
achtlos
fortgeworfenen
Freundschaften
die man nicht mehr
gepflegt
jetzt
ruft es
zur
Umkehr
aus allen Ecken
des
Zimmers
das zur
letzten Station
geworden –
aber
der
Ruf
kommt
zu
spät
deshalb:
bestell
dein
Haus
leb
zu
Lebzeiten
in Frieden
mit
dir
und
deinem
Nächsten
damit
du
auch
zu
Sterbzeiten
gehen
kannst
in
Frieden
lass nicht zu
dass
dein
Leben
nicht
gelebt
wird
lebe es
nutz
die
Möglichkeiten
spiel
die Spielchen
nicht
mit
sei frei
versöhne
dich
soviel es
an dir
und
in deiner Macht
liegt
pflege
deine
Freundschaften
rufe
an
schreibe
sei da
wenn man
dich
braucht
kehre
immer wieder
um
zu
dem
wie du
einst
leben
wolltest –
das wird ein
schwerer
Kampf
billig
zu haben
ist
das
nicht
aber
es lohnt
ihn
jetzt
zu
kämpfen
und
nicht
wenn
es
zu spät
damit du
eines
Tages
nach
gutem
Kampf
sagen
kannst:
mit
Fried
und
Freud
fahr
ich
dahin
„… mit Fried und Freud fahr ich dahin…“
17. November
„… frei und lebendig machen…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 518: Mitten wir im Leben sind
Foto: Pixabay
wenn große Worte nichts mehr zählen
uns nur noch ein auswegloser tiefer Seufzer bleibt
das Leben in des Todes Rachen treibt
Angst und Verzweiflung bitter quälen
wer trägt dich dann du armes Menschenkind
wenn dich die angehäuften Güter nicht mehr schützen
zurechtgelegte Lösungen dir nichts nützen
es weht des Todes eis´ger Wind
mit gebroch´nem Blick siehst du die müden Hände leer
dein Schritt steht still groß ist der Schmerz
im stolpernden Takt schlägt noch dein Herz
kamst einst mit leeren Händen her
die Tage sind dir jetzt gezählt
war die Lebensspanne zu kurz oder zu lang
fragst du dich voll Zittern bang
hättest du nochmal den gleichen Weg gewählt
du bist zu schwach kannst keine Antwort geben
dich treibt jetzt nur noch eine Frage
wer trägt mich durch die schweren Tage
wer rettet mir mein bisschen Leben
das mir noch bleibt
in schlimmer Zeit
wenn mich Sterben
reißt ins Verderben
vergangen ist mir jedes Lachen
bin selbst zum Weinen viel zu schwach
ein Seufzen bleibt mit tiefem Ach
wer kann mich frei lebendig machen
mit letzter Kraft befehl ich Leib und Leben
dazu die Seele und mein Herz
die Freude und auch meinen Schmerz
dem der mir einst mein Sein gegeben
und bete: erlöse mich schenk mir ein Lachen
reiß mich heraus aus aller Not
lass mich nicht sinken in den Tod
wollst mich frei und lebendig machen
„… frei und lebendig machen…“
16. November
„…Sterben ist mein Gewinn…“
aus: Evangelisches Gesangbuch 516: Christus der ist mein Leben
Foto: Pixabay
wie kann da einer vom Gewinnen sprechen
wenn es doch aus ist und vorbei
wenn alles Glück wird einerlei
im Tode unsre Kräfte brechen
er spricht so weil er glaubt
dass EINER stärker ist als Tod
dass EINER größer ist als Not
keiner mich aus SEINEN Händen raubt
so ist mittendrin im Sterben
mein Leben gnädiglich gesegnet
weil in Vergänglichkeit mir neues Sein begegnet
das mich herausreißt aus Verderben
es öffnet sich des Lebens Weite
wenn Angst auf Erden mich bedrängt
Schwachheit Sterben Tod mich kränkt
steht spürbar mir mein Gott zur Seite
des Lebens Niedergang kann ich verschmerzen
weil Liebe strahlt im Morgenglanz
verwandelt mich und heilt mich ganz
an Leib und Seele und im Herzen
die Nacht sie kommt der Tag geht hin
wir gehen mit - vergehen und verwehen
bis wir nach letzter Nacht den neuen Anfang sehen
weil selbst am Ende Leben wird
ist also Sterben mein Gewinn
„…Sterben ist mein Gewinn…“